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Le Mans: SRC Kawasaki gewinnt turbulentes Rennen

Von Helmut Ohner
Die 36. Auflage des 24-Stunden-Rennens von Le Mans war nichts für schwache Nerven. Keines der Top-Teams kam bei diesem Klassiker des Langstreckensports ungeschoren über die Runden.

Vor über 70.000 Zusehern kam es nur in der Anfangsphase des 24-Stunden-Rennens von Le Mans zum erwarteten Prestigeduell zwischen den offiziellen Teams von Kawasaki und Suzuki. Vincent Philippe von Suzuki Endurance überließ SRC Kawasaki nur eine Runde die Führungsposition, dann setzte er sich unwiderstehlich an die Spitze des 56 Mannschaften umfassenden Feldes.

Anstatt sich von seinem Gegner abzusetzen stürzte der angriffslustige Franzose bereits nach einer Viertelstunde und beschädigte sein Motorrad nachhaltig. Über eine Stunde wurde in der Box hektisch geschraubt, die Chance auf den 13. WM-Titel schien damit für die Truppe von Teamchef-Legende Dominique Méliand dahin. Doch weil Yamaha France GMT94 den benötigten Sieg nicht schaffte und Monster Energy Yamaha Austria ausschied, reichte es doch noch zum Titelgewinn.

Beinahe wären Gregory Leblanc, Fabien Foret und Nicolas Salchaud von SRC Kawasaki um die Früchte ihrer Anstrengung gebracht worden. Beim Überrunden wurde Foret nach vier Stunden von einem unachtsamen Nachzügler zu Fall gebracht. Es folgte zwar eine tolle Aufholjagd, aber erst der technisch bedingte Ausfall von BMW Motorrad France Thevent brachte die Kawasaki-Mannschaft wieder an die erste Stelle. Für das Team von Gilles Stafler ist es der vierte Erfolg in Folge in Le Mans.

Weltmeister bis zur Halbzeit
Bis zur Halbzeit sah Monster Energy Yamaha Austria wie der sichere Weltmeister aus. Broc Parkes, Josh Hayes und Igor Jerman lagen zu diesem Zeitpunkt hinter BMW Motorrad France Thevent und SRC Kawasaki an der dritten Stelle. Doch um 3.30 Uhr ereilte die Mannschaft um Mandy Kainz in Form eines kapitalen Motorschadens das Schicksal. Statt des erhofften WM-Titels blieb am Ende nur der fünfte Platz in der Endabrechnung.

Pech hatten auch die Mannen von Honda TT Legends. Michael Rutter, Simon Andrews und Michael Dunlop lagen auf dem dritten Rang, als Andrews in einen Massenunfall mit drei anderen Motorrädern verwickelt wurde. Nach der Erstversorgung im Medical Center musste der Brite ins Krankenhaus von Le Mans gebracht werden. Die niederschmetternde Diagnose: Brüche von drei Wirbeln, an beiden Beinen, der Schulter, einem Unterarm sowie einiger Rippen und eine daraus resultierende Lungenverletzung.

Nach zwei Rennstürzen von Julien Enjolras und Horst Saiger musste Bolliger Kawasaki zweimal Rückständen hinterher jagen. Schließlich klassierte sich die Schweizer Mannschaft in diesem an Zwischenfällen reichen Rennen als achtbestes Superbike-Team in der Gesamtwertung auf dem 14. Platz.

Nichts wurde es mit der Titelverteidigung vom Team Penz13.com Franks Autowelt Racing mit Pedro Vallcaneras, Steve Mercer und Jason Pridmore im FIM World Endurance Superstock Cup. Bereits früh wurde Mercer unverschuldet in einen Sturz verwickelt, der nach zahlreichen Reparaturversuchen letztendlich zur vorzeitigen Aufgabe führte. Der Titel ging damit an Motors Events April Moto mit dem Schweizer Michael Savary, die auch die Subwertung der Klasse Superstock für sich entschieden.

Ergebnis
1. SRC Kawasaki (Leblanc, Foret, Salchaud), Kawasaki ZX-10R, 820 Runden. 2. Team R2CL (Martin, Buisson, Giabbani), Suzuki GSX-R1000, 813 Rdn. 3. Yamaha France GMT94 (Checa, Foray, Lagrive), Yamaha YZF-R1, 812 Rdn. 4. Team 18 Sapeurs-Pompiers (Molinier, Tangre, Briere), Kawasaki ZX-10R, 806 Rdn. 5. Motors Events April Moto (Fastre, Savary, Lucas), Suzuki GSX-R1000, 806 Rdn. 6. Junior Team LMS Suzuki (Guittet, Masson, Dietrich), Suzuki GSX-R1000, 804 Rdn. 7. Maco Racing (Roccoli, Baldolini, Luis Rita), Yamaha YZF-R1, 803 Rdn. 8. Honda National Motos (Tizon, Junod, Four), Honda CBR1000RR, 798 Rdn. 9. Synergyforce Trickstar (Serizawa, Deguchi, Teramoto), Kawasaki ZX-10R, 798 Rdn. 10. Louit Moto 33 (Marino, Savadori, Jonchiere), Kawasaki ZX-10R, 797 Rdn. Ferner: 14. Bolliger Kawasaki Switzerland (Saiger, Morillon, Enjolras), Kawasaki ZX-10R, 783 Rdn. 26. Suzuki Endurance (Philippe, da Costa, A. Cudlin), Suzuki GSX-R1000, 748 Rdn.

WM-Endstand (nach vier Rennen)
1. Suzuki Endurance, 93 Punkte, 2. Yamaha France GMT94, 88. 3. SRC Kawasaki, 80. 4. Team R2CL, 77. 5. Monster Energy Yamaha Austria, 71. 6. Bolliger Kawasaki Switzerland, 59.

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