MotoGP: Marc-Marquez-Show in Argentinien

Max Neukirchner: «Casey Stoner ist nicht der Gegner»

Von Ivo Schützbach
Beim ersten Lauf der Endurance-WM in Le Mans zeigte das Team Monster Energy Yamaha sehr guten Speed, fiel jedoch aus. Max Neukirchner über das Potenzial der neuen Yamaha R1.

Die Endurance-Weltmeisterschaft 2015 besteht lediglich aus vier Rennen, Ausfälle wiegen da besonders schwer. Obwohl bei YART nach 479 Runden Schluss war, das Siegerteam SERT fuhr in den 24 Stunden in Le Mans 833 Runden, bekam die österreichische Truppe mit den Fahrern Max Neukirchner, Sheridan Morais und Ivan Silva für Rang 2 nach acht Stunden neun WM-Punkte.

«Natürlich waren wir nach dem Ausfall sehr frustriert, das hätte 100-prozentig aufs Podium gereicht», berichtete Neukirchner. «Wir waren super drauf und sind permanent die schnellsten Runden gefahren. Ich bin nachts nur eine halbe bis dreiviertel Sekunde langsamer gefahren als tagsüber, weil sich das Motorrad super angefühlt hat. Meine Rundenzeiten waren trotz vieler Überholmanöver konstant. Eigentlich war alles perfekt. Zu schade, dass der Vorfall passiert ist.»

Ein Problem offenbarte sich in Le Mans: Die Konkurrenz kann pro Stint länger fahren als Yamaha, die zusätzlichen Boxenstopps kosten viel Zeit. «Wir müssten pro Stint Minimum fünf Runden länger draußen bleiben», meinte Neukirchner zu SPEEDWEEK.com. «Dann wären wir meilenweit an erster Stelle gewesen und uns hätte keiner geschlagen. Die Yamaha ist eine Neuentwicklung, wir müssen noch viel Feinabstimmung machen. Dass wir bis auf den letzten halben Liter den Tank leerfahren... Wir mussten früher reinkommen, die anderen haben jedes Mal 50 Sekunden geschenkt bekommen, nur weil sie länger draußen bleiben konnten.»

Bei einer Renndistanz von über 800 Runden summiert sich der Zeitverlust durch zusätzliche Boxenstopps. «Das schaffst du gar nicht, das wieder reinzufahren», weiß der Yamaha-Pilot. «Die anderen können bequem 2 sec pro Runde langsamer fahren als wir und sind trotzdem noch vor uns. Das ist unsere größte Schwäche, aber da wird es sicher Entwicklungen geben. Vom Speed sind wir top dabei.»

Der zweite WM-Lauf ist am 26. Juli der Acht-Stunden-Klassiker in Suzuka. Dann bieten die japanischen Herstellern unter anderen Weltmeister wie Casey Stoner (MotoGP) und Michael van der Mark (Supersport) auf. Für Neukirchner ist die Zielsetzung klar: «Wir wollen gegen die besten permanenten WM-Teams bestehen, es geht nicht darum, dass ich Casey Stoner schlage. In Suzuka muss man das Fahrwerk anders abstimmen als für 24 Stunden, das ist wie in einem normalen Rennen, wo man bis aufs Letzte bremst. In 24 Stunden muss man immer Luft haben, für 8 Stunden lässt man viel weniger Reserven.»

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