24h Le Mans: Yamaha Austria rettet zehn WM-Punkte
Max Neukirchner auf der YART-Yamaha
Vom dritten Startplatz startete Max Neukirchner gut ins Rennen und konnte sich lange in der Spitzengruppe behaupten. Beim geplanten Boxenstopp wurde der Sachse von einem GMT94-Yamaha-Mechaniker unsanft von seinem Motorrad gerempelt.
Auf Platz 7 übernahm Ivan Silva die Yamaha YZF-R1 von Broc Parkes. Der Spanier, der bereits im Abschlusstraining einen Totalschaden abgeliefert hatte, schmiss sein Motorrad bereits in seiner zweiten Rennrunde heftig neben die Rennstrecke.
Nach einer Schrecksekunde wollte Silva die Maschine sogar noch selbst zurück an die Box schieben, doch der ehemalige MotoGP-Pilot musste einsehen, dass er dazu nicht im Stande ist, weil er sich das Schulterblatt gebrochen hatte.
45 Minuten dauerte die Reparatur, dann konnte Neukirchner das Rennen auf Platz 54 wieder aufnehmen. «Wir fahren weiter und schauen, was dabei herauskommt», legte Teamboss Mandy Kainz die weitere Vorgangsweise fest.
Der rührige Teamchef aus der Weststeiermark erkundigte sich, mit welchem Rückstand man vor einem Jahr noch WM-Zähler sammeln konnte, um zu entscheiden, ob es Sinn macht, im Rennen zu bleiben.
Als Nachwirkungen vom Sturz mussten während der Nachtstunden eine lose gewordene Sitzbank notdürftig befestigt, ein gebrochenes Schaltgestänge ersetzt werden. Auch die Elektronik machte Probleme.
«Zu allem Überfluss haben wir auch noch eine Stop-and-go-Strafe bekommen, weil wir bei einem Boxenstopp das Licht etwas zu früh wieder eingeschaltet haben. Aber, das war zu diesem Zeitpunkt auch schon egal», so Kainz.
Um 09.00 Uhr am Sonntagmorgen war man als 20. erstmals in den WM-Punkterängen angelangt.
Obwohl Neukirchner und Parkes körperlich an ihre Grenzen gehen mussten, holten sie mit ihrer Werks-Yamaha unwiderstehlich Sekunde um Sekunde auf die vor ihnen platzierten Mannschaften auf.
Nach 24 Stunden fehlte nicht viel auf den zehnten Rang. «Nach den zahlreichen Problemen hätte ich nicht mehr mit dem Platz 11 gerechnet. Mein Dank gilt vor allem Max und Broc, aber auch dem gesamten Team, die dieses Wochenende einen fantastischen Job abgeliefert haben.»