Motopark gewinnt auch in der F3
Renger van der Zande
Am Start ging es dieses Mal besser als noch gestern. Nur Adrien Tambay schied nach einer Berührung mit einem Kontrahenten schon in der ersten Kurve aus, Johan Jokinens Rennen endete wenige Meter später. Alle anderen Piloten kamen unbeschaden durch die ersten Kurven des Rennens.
Auf den ersten Metern entbrannte ein Kampf zwischen Pole-Sitter [*Person Renger van der Zande*] und seinem Reihennachbarn Basil Shaaban. Schließlich setzte sich der Niederländer im Motopark-Auto durch und führte das Rennen an.
Shaaban fand sich recht bald unter Druck seines Verfolgers Alexander Sims wieder. In der zehnten Runde fuhren sie Seite an Seite über die Start/Ziel-Gerade, doch der Libanese verteidigte seinen möglichen Podestplatz.
Jules Bianchi, Sieger des Vortages, hatte unterdessen Henkie Waldschmidt niedergerungen und war neuer Fünfter. Und Shaaban konnte sich wieder vom Druck des britischen Rookies Alex Sims befreien. Kurz vor Halbzeit des Rennens lautete die Reihenfolge. Renger van der Zande vor Basil Shaaban, Alex Sims, Christian Vietoris, Jules Bianchi, Henkie Waldschmidt, Valtteri Bottas und Tiago Geronimi. Der Brasilianer hatte bereits seit dem Start einen drängelnden Andrea Caldarelli im Nacken, er hielt ihn aber gekonnt in Schach. Weiter vorne verbremste sich Waldschmidt, der Teamkollege von Caldarelli, leicht und Bottas zog vorbei. Damit war der Niederländer, der gestern noch Fünfter wurde, aus den Punkterängen gefallen.
Für Sam Bird war das Rennen zu diesem Zeitpunkt schon gelaufen. Weil er ein anderes Auto schubste, wurde er zur Durchfahrtsstrafe gebeten. Dort stellte er seinen Boliden mit onduliertem Frontflügel ab.
15 Umläufe vor Schluss des Rennens wollte Bottas auch seinen Teamkollegen Jules Bianchi angreifen. Der Finne war schneller als der Franzose und auch Waldschmidt fand kurzzeitig wieder den Anschluss an das ART-Paar und sie bildeten von nun an ein Trio. Hinter den drei Piloten mischte sich jetzt Esteban Gutierrez immer aktiver in das Duell zwischen Geronimi und Caldarelli ein.
Es dauerte ganze 24 Runden, ehe Alexander Sims endlich einen Weg vorbei an Basil Shaaban gefunden hatte. Sofort setzte sich der Brite ab und auf Shaaban wartete mit Vietoris der nächste potenzielle Angreifer. Sims, der neue Zweite, hatte zehn Runden vor Schluss einen Rückstand von über fünf Sekunden auf den Leader Renger van der Zande, der dem ersten Sieg seines noch jungen Teams Motopark Academy in der Formel-3-Euroserie entgegen fuhr. Shaaban zeigte sich in der Folge keinesfalls geschockt, dass er nun nicht mehr auf Rang zwei geführt wurde. Statt dessen baute Vietoris einen Fehler ein, verlor eine Sekunde auf ihn und war auch acht Runden vor Schluss immer noch nicht am Heck des Prema-Mannes. Und Shaaban konterte mit seinem schnellsten ersten Sektor, den er bis zu diesem Zeitpunkt in diesem Rennen gefahren ist.
Im Duell Caldarelli gegen Geronimi startete der Italiener fünf Runden vor Schluss einen erneuten Angriff auf Geronimi, doch der misslang. Nutznießer war Gutierrez, der hinter Caldarelli lauerte und den Italiener überholte.
Wenig später war das Rennen beendet. Renger van der Zande feierte den ersten Triumph für sein Team Motopark Academy, die erst in dieser Saison in die Formel 3 eingestiegen sind. Alex Sims wurde Zweiter vor Basil Shaaban, der als erster Libanese überhaupt auf einem F3ES-Podest stehen darf. Christian Vietoris erreichte das Ziel als Vierter vor Jules Bianchi, Valtteri Bottas, Henkie Waldschmidt und Tiago Geronimi.