FIA GT-Series friert sich bis 2014 ein
Ratel hatte in Spa wenig Neues zu berichten
Stéphane Ratel, Promotor der FIA GT-Series, baut auf Konstanz. Nachdem der SRO-Boss in den vergangenen Jahren im Rahmen seiner Paradeveranstaltung, den 24h von Spa, stets eine kühne Idee nach der anderen aus dem Zylinder zauberte, liegt vor der FIA GT-Series nun ruhiges Fahrwasser. Die vielleicht wichtigste Änderung der FIA GT im kommenden Jahr ist genau genommen gar keine: «Wir sind nun mit der FIA übereingekommen das technische Reglement in der GT3-Klasse für 2014 einzufrieren. Updates für die kommende Saison werden nicht zugelassen, im kommenden Jahr gehen die Fahrzeuge technisch unverändert an den Start», berichtete Ratel in Spa. Neue GT3-Modelle wie der Bentley und die Viper werden in den bestehenden Performance-Korridor der GT3-Klasse eingegliedert.
Für 2015 arbeitet die FIA an einem neuen GT-Reglement. Nach Wunsch von FIA und Le-Mans-Veranstalter ACO soll aus aktueller GT3 und GTE-Klasse eine neue GT-Klasse entstehen. Ratel hatte sich dem bekanntwerden dieser Idee vehement dagegen gesträubt. Denn das wäre – ohne Not – das abrupte Ende der weltweit boomenden GT3-Klasse. In Spa konnte Ratel schon einen Teilerfolg vermelden: «Bei der FIA hat man mittlerweile auch verstanden, dass zwei verschiedene GT-Klasse Sinn machen, wir sind auf einem guten Weg einen Konsens zu finden. Wir haben der FIA vorgeschlagen für eine neue GT-Klasse, die die GTE-Klasse ersetzten soll, die GT3-Klasse als technische Basis zu nehmen.»
Auch sonst geht es 2014 in der FIA GT-Series so weiter wie in diesem Jahr, im kommenden Jahr sind wie 2013 wieder sechs Events geplant. Ratel will aber etwas von seinem Konzept abrücken, nur auf zweit- und drittklassigen Rennstrecken zu fahren. «Von Seiten der Teams kam der Wunsch, auch ein, zwei Formel-1-Strecken in den Kalender aufzunehmen. Dem Wunsch werden wir nachkommen und anstatt dessen Events, bei denen wir in diesem Jahr wenig Zuschauer hatten, streichen.»
Da die Zuschaueranzahl beim Traditionsevent in Nogaro gut war, mit Baku ein Dreijahresvertrag besteht und in Zandvoort im Rahmen des Formel-3-Masters vor rund 16.000 Fans gefahren wurde, dürften Zolder und Navarra auf der Kippe stehen. In Zolder tauchten im April kaum Fans auf, auch in Spanien ist die Kulisse eher dünn. Slovakia Ring dürfte im Kalender bleiben, zumindest war im vergangenen Jahr bei zwei Auftritten der GT1-WM eine zufriedenstellende Zuschaueranzahl vor Ort.
Eine Überraschung hat Ratel noch für die laufende Saison im Ärmel: Eurosport wird das Finalrennen in Baku am 20. Oktober live übertragen. Erstmals seit dem Ende des Super Racing Weekends 2005 gibt es damit wieder die FIA GT bei Eurosport zu sehen.