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6h Shanghai: Porsche siegt und holt Marken-WM-Titel

Von Oliver Müller
Sieg in Shanghai für den Porsche 919 Hybrid von Mark Webber/Brendon Hartley/Timo Bernhard

Sieg in Shanghai für den Porsche 919 Hybrid von Mark Webber/Brendon Hartley/Timo Bernhard

Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley triumphieren beim achten Saisonlauf der Sportwagen-WM (FIA WEC) in souveräner Weise. Ähnliches Spiel in der GTE-Pro-Klasse, wo Ford einen Doppelsieg feiert.

Beim 6-Stunden-Rennen nahe der chinesischen Metropole Shanghai setzten Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley ihre Siegesserie fort. Denn bis auf den letzten Lauf in Fuji konnte das noch amtierende Weltmeister-Trio alle Läufe der FIA WEC nach den 24 Stunden von Le Mans für sich entscheiden. In Shanghai dominierten die Drei das Rennen von Anfang an nach Belieben – und hatten bei Zieldurchfahrt knapp eine Minute Vorsprung auf den Rest des Feldes. Durch den Sieg sicherte sich Porsche (wie schon im Jahr 2015) den Titel in der Marken-Weltmeisterschaft.

Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley gaben (boxenstoppbereinigt) lediglich in der ersten Runde kurzzeitig die Führungsposition ab – ansonsten liessen sie nie einen Zweifel an ihrem vierten Saisonsieg in den letzten fünf FIA-WEC-Rennen aufkommen. Dahinter ging es jedoch um einiges enger zu. Denn beide Toyota TS050 Hybrid und der Porsche von Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb kämpften verbissen um Platz zwei.
Während zu Rennbeginn hierbei der Porsche zunächst die Nase vorn hatte, wurden die beiden japanischen Werkswagen im Verlauf der 6-Stunden-Distanz immer schneller. Dazu kam eine gegenläufige Entwicklung – und zwar dass der Porsche immer mehr Pace einbüsste. Also so, wie es sich schon über die gesamte Saison bemerkbar machte. Zwar sind Dumas/Jani/Lieb auf eine Rennrunde immer bei der Musik, doch gelingt es dem Trio nicht, dies über viele Runden zu reproduzieren.
So schafften es letztendlich beide Toyota auf das Podium. Platz zwei ging an Stéphane Sarrazin, Mike Conway und Kamui Kobayashi, die sogar zweimal wegen schleichender Plattfüsse die Box anlaufen mussten. Die Teamkollegen Anthony Davidson, Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima errangen (mit weiteren knapp sieben Sekunden Rückstand und Platz drei) ihre erste Podestplatzierung des Jahres.

Bei Audi lief das Rennen nicht wirklich nach Wunsch: Der R18 von Lucas di Grassi, Loïc Duval und Oliver Jarvis konnte sich zunächst in der Spitzengruppe halten, musste dann aber ein Problem an der Tankanlage hinnehmen, sodass über das Rennen viel Zeit in der Boxengasse liegengelassen wurde. Mit drei Runden Rückstand war somit nicht mehr als Position fünf drin. Schlimmer lief es noch für den Audi von Marcel Fässler, André Lotterer und Benoît Tréluyer. Im zweiten Renndrittel kollidierte dieser R18 (ausgerechnet mit dem Schwesterwagen!!) und beschädigte sich dabei den am Unterboden eingebauten Wagenheber. Durch die folgende Reparatur gingen ca. 20 Minuten verloren. Letztendlich stand Gesamtrang sechs zu Buche. Grundsätzlich konnte das Trio jedoch auch nicht wirklich die Pace der Anderen mitgehen.

Bei den privaten LMP1 kam das Bykolles Racing Team mit Simon Trummer, Pierre Kaffer und Oliver Webb endlich zum langersehnten ersten Saisonsieg. Der CLM P1/01 lief über die sechs Stunden eigentlich problemlos – im Gegensatz zum einzigen Konkurrenten. Der Rebellion R-One von Mathéo Tuscher, Dominik Kraihamer und Alexandre Imperatori hatte zwei Mal mit Schwierigkeiten im Motorenumfeld zu kämpfen (Fehlzündungen und Einspritzung) und schaffte so nur auf P2.

Bei den GTE Pro hatte Ford erneut die Nase vorn – und kam mit Andy Priaulx/Harry Tincknell zum zweiten Saisonsieg in Folge. Wie schon zuvor in Fuji machten die Teamkollegen Olivier Pla/Stefan Mücke den Doppelsieg perfekt. Und dies, obwohl Pla/Mücke sich aufgrund eines schleichenden Plattfusses mächtig durchs Feld kämpfen mussten. Platz drei ging an den Ferrari 488 GTE von Gianmaria Bruni/James Calado.

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