Formel 1: FIA spricht Urteil

Die FIA WEC im Jahr 2017 nur mit 28 Fahrzeugen

Von Martina Müller
Beim 6h-Rennen in Silverstone starteten 2016 noch 33 Fahrzeuge

Beim 6h-Rennen in Silverstone starteten 2016 noch 33 Fahrzeuge

Die Sportwagen-WM begeht 2017 bereits ihre siebte Saison seit Neugründung. Doch mit 28 teilnehmenden Fahrzeugen ist die Meisterschaft ungewöhnlich dünn besetzt. Porsche und Toyota kämpfen um die Gesamtsiege.

Neben der Bekanntgabe der Startliste der 85. Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans, wurden auf der Pressekonferenz des ACO (die über das Web direkt aus Le Mans übertragen wurde) auch die Teilnehmer der FIA WEC präsentiert. Und dabei fällt natürlich zunächst die Anzahl ins Auge: Denn lediglich 28 Fahrzeuge werden im Jahre 2017 bei der Reise um die Welt mit dabei sein. Im Vergleich hierzu: Den Saisonauftakt 2016 in Silverstone haben im letzten April 33 Sportwagen unter die Räder genommen – also fünf mehr. Letztendlich werden 2017 fünf LMP1, zehn LMP2, acht GTE Pro und fünf GTE Am in der FIA WEC Vollzeit aktiv sein.

In der Königsklasse LMP1 macht sich natürlich der Abschied von Audi und Rebellion Racing bemerkbar. Somit schrumpft das Feld von neun auf fünf Vollzeit-Autos.
Als Weltmeister der Jahre 2015 und 2016 wird Porsche wieder zwei 919 Hybrid aufbieten. Bei den Weissachern hat sich vor allem im Cockpit einiges getan: Mit André Lotterer, Earl Bamber und Nick Tandy werden drei neue Piloten eingesetzt. «Wir wollen den Hattrick», hat Fritz Enzinger (Leiter LMP1) das Saisonziel deutlich gemacht.
Die Konkurrenz von Toyota hatte bereits vor der Pressekonferenz die Verpflichtung von José María López bestätigt. Ausserdem werden die Japaner beim Saisonhighlight (den 24 Stunden von Le Mans) und auch beim 6-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps einen dritten TS050 Hybrid bringen. In dem wird unter anderem Stéphane Sarrazin sitzen.
Eine große Überraschung hatte das einzige private Team der LMP1-Klasse im Köcher: Denn im CLM P1/01 des ByKolles Racing Teams wird auch Ex-Formel-1-Pilot Robert Kubica fahren. Der Pole hatte bereits beim Sasionabschluss-Test in Bahrain den Wagen ausprobiert. Zwar war er dabei einigermaßen schnell unterwegs, dennoch hörte es sich damals danach an, dass es nur eine einmalige Angelegenheit gewesen sei. Nun wurde die Sportwagen-Welt eines Besseren belehrt.

In der LMP2-Klasse werden alle zehn Fahrzeuge von Oreca 07 sein. (Die als Alpine A470 gemeldeten Renner sind nichts anderes als umgebrandete Oreca-Gibson). Das wirkt auf den ersten Blick sonderbar, da mit Ligier, Dallara und Riley noch drei weitere Chassis-Hersteller LMP2-Wagen bauen dürfen. Doch der Oreca-Einheitsbrei zeichnete sich in den letzten Tagen/Wochen bereits ab. Zwei Wagen werden auch von Jackie Chan DC Racing eingesetzt. Das Team, in welches der Hollywood-Schauspieler tatsächlich involviert ist, spannt hierbei mit der britischen Truppe Jota Sport zusammen, die im letzten Jahr noch den Einsatz von G Drive Racing durchführte. Das russische G-Drive-Engagement um Roman Rusinov wird 2017 von TDS Racing betreut, das unter eigener Nennung (wie erwartet) noch einen zweiten Oreca einsetzt.

In der GTE Pro starten die acht üblichen Verdächtigen: Zwei Aston Martin Vantage, zwei Ferrari 488 GTE, zwei Ford GT und zwei Porsche 911 RSR. Das prophezeite Engagement von Larbre Competition mit einer Corvette C7.R kam also nicht zustande.

In der GTE-Am-Klasse, in der die Fahrzeuge maximal den Baustand des Vorjahres aufweisen dürfen, treten fünf Wagen an: Das schwäbische Team Proton Competition wird hier 2017 nur einen Porsche 911 RSR aufbieten - 2016 hatte man noch drei (in Pro und Am) betreut. Einen weiteren Porsche bringt (wie schon 2016) die britische Mannschaft Gulf Racing von Michael Wainwright. Gleichstark vertreten ist auch Ferrari: Die beiden 488 GTE laufen zwar unter den Nennung von Spirit of Race und Clearwater Racing, jedoch wird die technische Betreuung von AF Corse durchgeführt – also genau wie bei den beiden Wagen in der GTE Pro. Ein Aston Martin Vantage komplettiert das Feld.

Hier die Entrylist der FIA WEC 2017

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