Porsche 919 Hybrid absolvierte zweite Testfahrt 2017
Großer Fachmann: Porsche-LMP1-Teamchef Andreas Seidl
Während die amerikanische IMSA-Serie in Daytona bereits ihren Saisonauftakt hinter sich hat, dauert es in der Sportwagen-WM (FIA WEC) noch einige Wochen, bis am 16. April in Silverstone die Ampeln auf Grün springen. Doch im Hintergrund wird natürlich schon heftig an den Boliden für die neue Saison gearbeitet. Vor allem in der LMP1-Klasse: Dort hatte Porsche vor gut drei Wochen auf dem ‚Circuito Ricardo Tormo‘ nahe der spanischen Hafenstadt Valencia die ersten Testkilometer des Jahres 2017 unter die Räder genommen. Dabei ging es hauptsächlich um das Aussortieren diverser Reifenmischungen. Nun wurde ebenfalls auf der iberischen Halbinsel die zweite Test-Session absolviert.
Im MotorLand Aragón (Nähe von Saragossa) wurde stolze fünf Tage lang Gas gegeben und insgesamt 7200 Kilometer abgespult. Im Vergleich dazu: Bei den 24 Stunden von Le Mans hatte der siegreiche 919 Hybrid im Vorjahr etwas mehr als 5200 Kilometer zurückgelegt. «Der Fokus des Tests wurde gesplittet zwischen Entwicklungsarbeit und Haltbarkeit. Es gab nur kleinere Problemchen, so wie beispielsweise Nebel in der Nacht», erläuterte Chef-Renningenieur Stephen Mitas. Der angedeutete Nebel hatte auch zur Folge, dass der Test zwei Tage länger ausfiel, als zunächst geplant und man somit zusammen mit der Konkurrenz von Toyota auf die Strecke ging.
Insgesamt haben alle sechs LMP1-Werkspiloten (Neel Jani, André Lotterer, Nick Tandy, Timo Bernhard, Earl Bamber, Brendon Hartley) Fahrzeit in Aragón bekommen. Somit konnten natürlich etliche Abläufe für die anstehenden Rennwochenenden einstudiert werden. «Das größte Augenmerk lag auf dem Durchtesten der Wagen-Spezifikation für Silverstone und Spa», erklärte Teamchef Andreas Seidl. «Insgesamt war es ein sehr positiver Test. Denn das komplette 2017er Paket war erstmals auf der Strecke im Einsatz. Für Le Mans werden noch einige Hausaufgaben zu erledigen sein.»
In der Saison 2017 dürfen die LMP1-Teams der FIA WEC nur noch zwei verschiedene Aerodynamik-Versionen homologieren. Eine davon wird über wenig Luftwiederstand verfügen und beispielsweise in Le Mans verwendet werden. Die Zweite mit mehr Downforce wird auf den (meisten) anderen Strecken zum Einsatz kommen, wie beispielsweise in Silverstone und Spa-Francorchamps.