Peugeot: Zwei von drei Bedingungen sind erfüllt
Peugeot fuhr zuletzt 2011 in der LMP1
Nach dem überraschend kurzfristigen Ausstieg von Audi im vorigen Herbst braucht das World Endurance Championship (WEC) dringend einen dritten Hersteller für die LMP1-Klasse. Umgarnt wird von den Verantwortlichen bei WEC und ACO natürlich Peugeot. Die Franzosen scheinen nicht abgeneigt auf Lust nach mehr (Sieg 2009 mit Wurz/Gene/Brabham im 908 HDi FAP). Sportchef Bruno Famin – der mit seinen insgesamt 300 Mitarbeitern in Vélizy schon wieder in der Vorbereitung der nächsten Rallyeeinsätze steckt (Silkway heuer, Dakar 2018 – mehr ist nicht bestätigt) – nimmt zur Lage bezüglich WDC-Comeback Stellung.
«Unser Interesse ist da. Wir haben das auch seit rund einem Jahr zugegeben. Das WEC und Le Mans sind eine hervorragende Gelegenheit, Technologiekompetenz zu beweisen und damit für den Kunden zu kommunizieren.» Doch nun kommt das Aber: «Unser Vorstandsvorsitzender Carlos Tavares hat drei Kriterien formuliert, die für uns unabdingbar sind: 1) Die finanzielle Situation des Konzerns muss gut sein, 2) wir müssen die Dakar gewinnen, 3) die Kosten des Programms müssen verhältnismäßig und erschwinglich sein.» Famin dazu weiter: «Die Punkte 1 und 2 sind erfüllt.» Anmerkung: PSA (Peugeot-Citroen-DS) schloss nach harten Restrukturierungen das Vorjahr mit 1,2 Mrd. Überschuss ab – und kauft nun Opel von GM. Zum dritten Punkt erklärt der Franzose: «Der ist derzeit noch nicht erfüllt.» Aber er gibt auch zu: «Wir arbeiten mit FIA und ACO an einer Lösung, die dem Technologiedenken gerecht wird und die Kosten dennoch erschwinglich macht.»
Ein Gerücht nährt die Hoffnung auf das Peugeot-Comeback: Über einen langjährigen WEC-Werkfahrer soll bereits eine Studie für einen neuen LMP1 bei einer französischen Firma in Auftrag gegeben sein.