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Prologue in Monza: Perfekte Vorbereitung auf Le Mans

Von Martina Müller
Der Toyota TS050 Hybrid von Nicolas Lapierre

Der Toyota TS050 Hybrid von Nicolas Lapierre

SPEEDWEEK.com analysiert die Testtage der Sportwagen-WM (FIA WEC) in Monza. Diese lassen eine spannende Saison 2017 erwarten, da Porsche und Toyota ganz dicht beisammen sind. Das macht Mut und ist bitter nötig.

Zwei Tage und insgesamt 14 Stunden hatten die Teams der FIA WEC im königlichen Park von Monza Zeit, sich auf die anstehende Saison vorzubereiten. Analysiert man die absolvierten Runden, dann ist dies bei den meisten Teilnehmern auch annähernd optimal gelungen. Grundsätzlich waren im Paddock auch weitestgehend freudige Gesichter anzutreffen. Monza kam an – und viele Stimmen sähen die Strecke in der Nähe von Mailand auch gerne im Rennkalender der Sportwagen-WM. Neben dem traditionsgespickten Flair lag das auch am auf Hispeed ausgelegten Layout des Kurses. Denn somit bot Monza eine gute Gelegenheit, sich für das Highlight der Szene, die 24 Stunden von Le Mans (17./18. Juni), zu präparieren.

Folglich hatten die beiden LMP1-Werke Porsche und Toyota auch ihr sogenanntes Low-Downforce-Kit in Monza auf die Rennwagen geschraubt. Und eines haben die Testtage schon mal bestätigt: Beide Wettbewerber liegen auf einem ähnlichen Niveau. Das sah auch Porsche-Teamchef Andreas Seidl so: «Eine echte Standortbestimmung lassen Testfahrten nicht zu, aber wir liegen sicherlich unter allen Bedingungen sehr eng beisammen.»

Worauf der Bayer mit dieser Aussage hinaus will, ist klar: Keiner der beiden Kontrahenten hatte sich in Monza wirklich in die Karten schauen lassen. Schnelle Fahrten wurden immer wieder durch einen langsamen Sektor unterbrochen. Außerdem war nicht immer ersichtlich, auf welche Teststrategie, welches Auto gerade angesetzt war. Insgesamt bewegten sich Porsche und Toyota bei den Longrun-Versuchen (die auf der Langstrecke seit jeher ein guter Indikator sind) in mehr oder weniger dem gleichen Bereich.

Toyota hat in Monza schon verlauten lassen, dass beim Saisonauftakt in Silverstone (16. April) das Hi-Downforce-Paket verwendet wird. Dieses hat jedoch sehr differierende Werte, zu der an diesem Wochenende verwendeten Variante. Wie Porsche in Silverstone auflaufen wird, ist noch nicht final bestätigt, doch es deutet sehr Vieles darauf hin, dass die Weissacher die Le-Mans-Aero nehmen.
All dies macht eine Prognose für das Rennen in Großbritannien (anhand der Darbietungen aus Monza) quasi unmöglich. Höchstens vielleicht so viel: Da in Silverstone Abtrieb gefragt ist und Toyota das entsprechende Paket verwenden wird, fahren die Japaner eher als Favorit auf die Insel, als Porsche (falls die tatsächlich die Low-Downforce-Variante nehmen werden).

Die Bestzeit erzielte in Monza übrigens Toyota. Feine Geschichte am Rande: Der 2014 vergraulte Nicolas Lapierre war schnellster Mann auf der 5,793 Kilometer langen Strecke. Mit 1:30,547 Minuten lag er 0,785 vor Mike Conway im Schwesterwagen. Die schnellste Porsche-Zeit erzielte der amtierende Weltmeister Neel Jani (+1,119) vor Markenkollege Earl Bamber (+1,276).

Diesbezüglich ist vielleicht noch ein Blick auf den letzten LMP1-Auftritt in Monza interessant, der 2008 stattfand. Damals holte Nicolas Minassian im Peugeot mit 1:31,470 Minuten die Pole-Position. Bester Audi war Dindo Capello mit 1:33,193 Min. Trotz gemütlichem Tempo, wäre Lapierres Zeit von diesem Wochenende also auch für die damalige Pole gut gewesen.

Abschließend lässt sich konstatieren, dass 2017 eine spannende FIA-WEC-Saison vor der Tür steht. Und das ist es, was die Serie gerade in Jahr 1 nach dem Ausstieg Audis aus der LMP1-Szene, kurzfristig am meisten braucht.

Hier die kombinierten Zeiten aus Monza


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