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Geschafft: Ginetta verkauft drei seiner neuen LMP1

Von Oliver Müller
Der Ginetta-LMP1 im Windkanal von 'Williams Advanced Engineering' in Grove

Der Ginetta-LMP1 im Windkanal von 'Williams Advanced Engineering' in Grove

Ab der kommenden Saison der Sportwagen-WM (FIA WEC) sollen mindestens zwei Ginetta-LMP1 mit von der Partie sein. Damit geht es mit der Königsklasse der Sportwagen wieder aufwärts. Weitere Einsteiger sollen bald folgen.

In der FIA-WEC-Saison 2018/2019 möchte auch der britische Chassis-Konstrukteur Ginetta ganz vorne mitspielen. Diesbezüglich wurde nun ein weiteres elementares Etappenziel erreicht. Denn die ersten drei Exemplare des hauseigenen neuen LMP1-Renners wurden an den Mann gebracht. Käufer ist ein noch nicht näher benanntes Team, welches demnächst selbst den Erwerb der Boliden kommunizieren möchte. «Das ist ein großer Schritt nach vorne für das Programm und gleichzeitig auch eine großartige Neuigkeit für die FIA WEC und den ACO, die großes Vertrauen in ihre neuen LMP1-Regeln erzeugt haben», freut sich Ginetta-Boss Lawrence Tomlinson über den Verkaufserfolg.

Ginetta nannte während einer Präsentation im Rahmen des FIA-WEC-Wochenendes in Silverstone auch den (zumindest damals gültigen) Verkaufspreis des noch immer namenlosen LMP1. Dieser soll bei 1.340.000 GBP liegen, was etwas mehr als anderthalb Millionen Euro entspricht.

Angetrieben wird der Wagen von einem 3.4L-V6-Turbo aus dem Hause Mecachrome. Dabei handelt es sich um eine Abwandlung jenes Aggregats, das ab 2018 auch in der Formel 2 zum Einsatz kommt. Für das Motoren-Leasing im LMP1 sollen nochmals 594.000 britische Pfund (knapp 670.000 Euro) pro Jahr zusammen kommen.

Zwei der nun abgesetzten Ginetta-LMP1 möchte das noch nicht genannte Team im nächsten Jahr in der FIA WEC einsetzen. Das dritte erworbene Chassis dient als Ersatz. «Die Zeichen stehen gut, dass sich bald weitere Ginetta-Kunden in der LMP1-Klasse dazu gesellen werden», deutet Tomlinson zusätzliches Interesse an seinem Produkt an.

Insgesamt zehn Chassis sollen einer ersten Charge produziert werden. Eines davon wird in den Händen von Ginetta bleiben und aus Entwicklungsauto dienen. Somit stehen noch sechs weitere Chassis zum Verkauf. Hier favorisiert Ginetta ein Modell mit zwei Zwei-Wagen-Teams (plus entsprechendem Ersatz-Chassis).

Mit der Verkaufsankündigung fügen sich nun immer mehr Puzzleteile in Bezug auf die Zukunft der LMP1-Klasse zusammen. Hier ist ab 2018 geplant, Hybrid-Renner und Fahrzeuge ohne zusätzliche Elektro-Power auf ein ähnliches Rundenzeiten-Niveau zu bringen. Somit können (zumindest von der Theorie her) private LMP1-Teams wieder um den Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans mitkämpfen. Allein dieser Fakt hat das Interesse an den hybridlosen LMP1-Boliden erneut angefeuert. Gerade erst hat das ByKolles Racing Team seinen ENSO CLM P1/01-Nismo im Hinblick auf 2018 auf dem Hungaroring getestet. BR Engineering und Dallara entwickeln ebenfalls gerade einen gemeinsamen LMP1, der demnächst seine ersten Testfahren absolvieren soll. Auch andere Chassis-Konstrukteure denken aktuell wieder über den Bau eines LMP1 nach.


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