Sebring: Toyota knackt beim Test den Rekord von Audi
Genau 111 Tage sind mittlerweile vergangen, seit in der Sportwagen-WM (FIA WEC) beim 6h-Rennen in Shanghai letztmals Gas gegeben wurde. In der Nacht von Samstag auf Sonntag (europäischer Zeit) hat diese Ruhephase nun ein Ende genommen. Auf dem Sebring International Raceway standen nun die ersten Testfahrten für das anstehende 1000-Meilen-Rennen (15. März) an. Dabei zeigte sich Toyota erwartungsgemäß als der große Dominator.
Werksfahrer Mike Conway umrundete den 6,019 Kilometer langen Kurs in 1:41,211 Minuten. Diese Zeit besitzt historischen Wert, da sie den bestehenden LMP1-Rundenrekord um knapp 2,7 Sekunden unterbot. Die bisherige Bestmarke stammt aus dem Jahre 2013, als Marcel Fässler im Audi R18 e-tron quattro einen Umlauf von 1:43,886 Minuten schaffte. Da es sich bei der Test-Session der WEC jedoch um kein offizielles Training handelte, geht Conways Zeit nicht in die Rekordbücher ein. Wenn am kommenden Mittwoch dann das freie Training beginnt, sollte aber auch diese bürokratische Hürde genommen werden.
Auch der zweite Toyota TS050 Hybrid knackte beim Test die Fässler-Marke. Dort fuhr Fernando Alonso eine Runde von 1:42,137 Minuten. Conway und Alonso teilen sich am Testwochenende die Fahrzeuge übrigens lediglich mit den beiden Japanern Kamui Kobayashi und Kazuki Nakajima. Die jeweils dritten Piloten José Maria López und Sébastien Buemi befinden sich aktuell bei der Formel E in Hongkong. Sie reisen für den Beginn des eigentlichen Rennwochenendes vor Asien direkt nach Sebring.
Dass die beiden Toyota gleich eine solch ultimative Performance aufrufen konnten, lag auch daran, dass das japanische Werksteam im Februar bereits zu privaten Testfahrten nach Sebring ausrückte. Dabei konnte bereits eine sehr gute Abstimmung für den so schwierigen Kurs herausgearbeitet werden. Gleichzeitig erklärt dies auch den großen Abstand auf die private LMP1-Konkurrenz.
Hier hatte Thomas Laurent im Rebellion R13 mit satten 2,871 Sekunden Rückstand den dritten Platz im Gesamtklassement eingenommen. Es folgte der BR1 von Mikhail Aleshin (SMP Racing), dem 3,238 Sekunden auf die Spitze fehlten. Aleshin und dessen Wagenpartner Vitaly Petrov teilen sich das russische Fahrzeug in Sebring und Spa-Francorchamps bekanntlich mit Brendon Hartley. Der Neuseeländer schaffte eine persönliche Bestzeit von 1:46,081 Minuten.
In der LMP2-Klasse markierte der Oreca 07 von TDS Racing den Bestwert. Diesen stellte Loic Duval mit 1:47,869 Minuten auf. In der GTE Pro sicherte sich Ford die schnellste Runde. Der neu im Programm befindliche Jonathan Bomarito kam auf 1:58,318 Minuten. Damit lag er 0,174 Sekunden vor Olivier Pla im zweiten Ford GT. Die Spitze in der GTE Am nahm mit 1:59,435 Minuten Pedro Lamy im Aston Martin Vantage ein. Hier die Zeiten aus Sebring nach einzelnen Piloten sortiert.