Knaller: BMW steigt zum Saisonende aus FIA WEC aus
Der BMW M8 GTE beim WEC-Rennen in Spa-Francorchamps
Es deutete sich hinter den Kulissen zuletzt bereits an, doch nun folgte die ernüchternde Gewissheit. BMW wird der Sportwagen-WM zum Ende der aktuellen Saison den Rücken kehren. «Vor dem Hintergrund, dass wir uns im Rahmen unserer künftigen Strategie noch stärker fokussieren, passt eine Fortsetzung unseres WEC-Engagements für die kommenden Jahre nicht mehr in unsere Ausrichtung. Die weltumspannende Präsenz des BMW M Motorsports ist durch den Kundensport und die DTM in Asien und Europa sowie durch die IMSA-Serie in Nordamerika auch ohne die Teilnahme an einer Weltmeisterschaft sichergestellt. Wir bedanken uns beim BMW Team MTEK für den Einsatz in den vergangenen Jahren. Außerdem wünschen wir der WEC alles Gute und hoffen, dass sie sich gut weiterentwickeln wird», begründet BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt die Entscheidung und sendet gleichzeitig einen Gruß in Richtung der WEC-Organisatoren in Paris.
BMW ist mit dem neuentwickelten M8 GTE vor der Saison 2018/19 gerade erst in die FIA WEC eingestiegen. Durchgeführt wurde der Einsatz vom aus der DTM stammenden Team MTEK. «Natürlich müssen wir die Entscheidung seitens BMW respektieren und wir sind dankbar für die Möglichkeiten, die wir in den vergangenen Jahren erhalten haben. Gleichzeitig muss ich sagen, dass wir als Team gerne weitergemacht hätten. Wir fühlen uns im Umfeld der WEC zuhause und haben dort viele Erfahrungen gesammelt, von denen wir gerne profitieren würden», kommentiert Teamchef Ernest Knoors.
Letzter Werkseinsatz von BMW in der FIA WEC sind somit die anstehenden 24h von Le Mans am 15./16. Juni. «Jetzt gilt unsere volle Aufmerksamkeit den 24 Stunden von Le Mans, wo wir im Rahmen der Möglichkeiten, die wir mit der BoP haben, eine gute Leistung abliefern wollen», möchte Knoors das Werksengagement gut aus der WM verabschieden.
Aktuell ist noch unklar, ob MTEK mit dem M8 GTE auf privater Ebene in der WM weitermacht. «Meine Ambition für dieses Team ist es, im motorsportlichen Wettbewerb auf dem höchsten Niveau tätig zu sein. Die WEC wäre dafür die logische Option, da wir dort die aktuellesten Erfahrungen haben», lässt sich Knoors eine Hintertür offen.
Nicht betroffen vom werksseitigen WEC-Rückzug ist das Programm mit dem BMW M8 GTE in der amerikanischen IMSA. «Die IMSA-Serie nimmt für uns in Nordamerika eine zentrale Rolle ein und entwickelt sich gut. Die USA sind der wichtigste Markt für BMW M Automobile. So ist sehr passend, dort mit dem BMW M8 GTE eine direkte Brücke zu unseren Serienmodellen zu schlagen», erläutert Motorsport Direktor Jens Marquardt. Darüber hinaus plant BMW aktuell auch einen Nachfolger des M6 GT3.