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4h Shanghai: Toyota wird 2,74 Sekunden eingebremst

Von Oliver Müller
Der Toyota TS050 Hybrid von Sébastien Buemi, Kazuki Nakajima und Brendon Hartley gewann das WEC-Rennen in Fuji

Der Toyota TS050 Hybrid von Sébastien Buemi, Kazuki Nakajima und Brendon Hartley gewann das WEC-Rennen in Fuji

In der Sportwagen-WM (FIA WEC) versuchen die Regelhüter weiterhin krampfhaft, Rennspannung in der LMP1-Klasse zu erzeugen. Nun wurden die neuen Handicap-Tabellen für den dritten Saisonlauf herausgegeben.

Die FIA WEC ist derzeit nur noch ein Schatten ihrer selbst. Nachdem Audi und Porsche die Königsklasse der WM verlassen haben, besiegt Toyota die restlich verblieben Privatwagen am laufenden Band. Für diese Situation kann man den japanischen Hersteller natürlich in keinster Weise verurteilen (immerhin hat Toyota der WM die Stange gehalten), aber wirklich ansehnlich sind die Rennen mittlerweile kaum noch. Händeringend versuchen die Regelhüter über die EoT (Equivalence of Technologie) und seit dieser Saison auch über das System des Erfolgshandicaps, in irgendeiner Weise künstlich für Unterhaltung zu sorgen. Doch das gelang bislang nicht wirklich.

Nun haben FIA/ACO die Handicap-Tabellen für den dritten Saisonlauf im chinesischen Shanghai (10. November) verkündet. Diese beziehen sich bekanntlich auf die in der Tabelle eingefahrenen Punkte. Dort haben beide Toyota TS050 Hybrid nach den Rennen in Silverstone und Fuji 43 Zähler Punkte angesammelt. Somit werden sie analog zueinander bestraft. In Summe sollen die zwei Hybrid-Renner satte 2,74 Sekunden verlangsamt werden.

Dies geschieht über diverse Maßnahmen. So wird beispielsweise die zur Verfügung stehende Hybridenergie auf 2,75 Megajoule pro Runde limitiert. An Verbrennungsenergie stehen pro Runde in Shanghai nun 51,3 MJ bereit und der maximale Benzindurchfluss liegt bei 74,0 kg/h. Pro Stint dürfen die Toyota in Shanghai 32,5 Kilogramm an Sprit mitnehmen.

Von der Theorie her sollen die Toyota durch die angeführten Maßnahmen wie angesprochenen 2,74 Sekunden pro Runde langsamer werden. In der Praxis darf aber bezweifelt werden, dass die japanischen Werkswagen in China nicht allen wieder um die Ohren fahren. Zumal natürlich auch die Privatwagen (wegen ihrer eingefahrenen WM-Punkte) eingebremst werden.

Als größter Rivale hat sich bislang der einzig verbliebene Rebellion R13 präsentiert. Das bei Oreca in Südfrankreich gebaute Fahrzeug hat 16 Punkte auf dem Konto und muss in Shanghai deswegen 0,89 Sekunden langsamer unterwegs sein. Um dies zu erreichen, wurde das Mindestgewicht auf 862 Kilogramm angehoben. (Beim Saisonauftakt in Silverstone lag es noch bei 824 kg).

Auch Ginetta muss büßen. Der Wagen #5 wird wegen 12,5 Punkten um 0,65 Sekunden verlangsamt und wiegt nun anstatt von 833 satte 861 kg. Unangetastet bleibt das Schwesterfahrzeug #6. Da es die wenigsten Zähler der in Vollzeit eingeschriebenen LMP1 auf dem Konto hat, dient es als die Referenz für die Berechnung des Erfolgshandicaps der Anderen. Seien wir einfach mal gespannt, wie sich die verkündeten Werte auf das Rennwochenende in Shanghai auswirken.

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