Formel 1: Der erste Crash des Jahres

6h Monza: Peugeot wurde besser eingestuft als Toyota

Von Oliver Müller
2021 siegte Toyota beim WEC-Rennen in Monza

2021 siegte Toyota beim WEC-Rennen in Monza

Für den vierten Saisonlauf der Sportwagen-WM (FIA WEC) auf der Strecke im italienischen Monza ist die Balance of Performance bekannt. Dabei kommt Neueinsteiger Peugeot besser weg als Platzhirsch Toyota.

In der Top-Klasse der Sportwagen-WM regiert seit 2021 bekanntlich die BoP (Balance of Performance). Bedeutet: Über Sieg und Niederlage entscheidet nicht, wie gut ein Fahrzeug tatsächlich ist, sondern die von den Regelhütern vorgenommene Einstufung. Für sportlich interessierte Puristen ist dies natürlich ein Teufelswerk. So gewann beim Saisonauftakt 2022 in Sebring bekanntlich der Alpine A480, da das französische Fahrzeug zuvor ordentlich Motorleitung zugesprochen bekam. Bei den Rennen in Spa-Francorchamps und Le Mans war der Alpine chancenlos, da die Regelhüter dem Fahrzeug satte Leistung abgenommen haben. Es gewann jeweils Toyota.

Nun steht das vierte Saisonrennen auf der Agenda, welches am 10. Juli in Monza ausgefahren wird. Dann ist erstmals auch Peugeot mit zwei 9X8 in der WEC dabei. Die beiden Peugeot müssen 1079 Kilogramm auf die Waage bringen und dürfen pro Stint maximal 909 Megajoule an Energie verbrauchen. Die maximale Motorleistung liegt bei 515 Kilowatt. Das Hybridsystem (Vorderachse) darf ab 150 km/h loslegen.

Der Peugeot ist am besten mit dem Toyota vergleichbar. Die beiden japanischen GR010 Hybrid müssen lediglich 1071 kg wiegen dürfen nur 905 MJ an Energie verbrauchen und haben nur 513 kW Leistung. Dazu kommt: Das Hybridsystem darf weiterhin erst ab 190 km/h Power auf die Vorderräder geben. Das ist natürlich ein großer und nicht zu unterschätzender Nachteil. Hier spielt auch eine Rolle, dass Toyota vorne 29 Zentimeter und hinten 34 Zentimeter breite Reifen hat - Peugeot aber rundum mit 31 cm fährt.

Der Glickenhaus 007 LMH wiegt in Monza 1030 kg, darf 921 MJ verbrauchen und 533 kW leisten. Ein Hybridsystem ist im amerikanischen Privatwagen nicht verbaut. Schwer zu vergleichen ist der Alpine A480, da dieses Fahrzeug kein echtes Hypercar ist, sondern ein alter LMP1. Der Bolide wiegt 952 kg, bekommt pro Stint 795 MJ und hat maximal 428 kW Leistung.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Einstufungen auf das Renngeschehen in Monza auswirken. Sollte etwas nicht gepasst haben, so werden die Regelhüter für den nächsten WM-Lauf in Fuji sicherlich Anpassungen vornehmen. Das ist die schöne neue Hypercar-Welt.

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