Prototypen wieder in Indianapolis unterwegs gewesen
Sébastien Bourdais (li.) mit Renger van der Zande
Das Indianapolis Motor Speedway ist eine der legendärsten Rennstrecken der Welt. Das große Indy 500 der IndyCar-Serie zählt zu den großen Highlights der internationalen Motorsport-Saison. 2019 hat die Penske Entertainment Group bekanntlich die Rennstrecke gekauft. Seitdem wird daran gearbeitet, dass auch wieder Rennen mit Sportprototypen in Indianapolis stattfinden. Denn neben dem Oval-Kurs gibt es auf der Anlage auch den sogenannten Road-Kurs, der Teile des Ovals mit einem Layout durch das Infield verbindet.
Letztmals waren die Prototypen von 2012 bis 2014 in Indianapolis unterwegs. Nach der Fusion der damaligen Grand-Am und der American Le Mans Series wurde 2014 aber letztmals in Indy Gas gegeben. Doch das Warten hat ab 2023 ein Ende. Am 17. September wird die IMSA-Serie in Indianapolis wieder ein Rennen abhalten. Dieses geht dann über 2 Stunden und 40 Minuten. Für 2024 ist es angedacht, das IMSA-Rennen auf ein noch größeres Langstrecken-Format aufzubohren und es auch Teil des IMSA-Endurance-Cups werden zu lassen - dies muss aber noch final bestätigt werden.
Auch die FIA WEC könnte bald nach Indianapolis kommen. Hinter den Kulissen wurde sogar daran gearbeitet, dass dies hätte schon 2024 der Fall sein können. Doch das Projekt ließ sich nicht realisieren. Somit fährt die WEC 2024 erst einmal wieder in Austin. So wie es heißt, wird aber für 2025 ein weiterer Versuch unternommen, die WEC nach Indy zu bringen. Die Idee wäre es dabei, ein Doppelevent zu veranstalten mit einem eigenen IMSA-Rennen und einem eigenen WEC-Rennen - also so, wie es zuletzt in Sebring gemacht wurde.
Auf jeden Fall hat die IMSA-Serie nun schon mal einen Test in Indianapolis absolviert. Die Bestzeit ging dabei an den BMW M Hybrid V8 von Connor De Phillippi, der 1:14,655 Minuten erzielte. «Es war ein produktiver Test», erzählt der US-Amerikaner. «Wir haben einige Software-Dinge ausprobiert und auch versucht, andere Bereiche des Autos zu verbessern.» Neben dem BMW waren natürlich auch Acura, Cadillac und Porsche mit ihren LMDh-Prototypen beim Test zugegen.
Einen Vergleich konnte Cadillac-Werksfahrer Sébastien Bourdais ziehen. Er bestritt 2012 das Sportwagen-Rennen in Indianapolis und konnte in einem Corvette DP (aus der Daytona Prototype-Kategorie) sogar gewinnen. «Es ist eine ganz andere Ära an Autos», stellt der Franzose klar. «Dies ist eine völlig andere Herausforderung, aber das Gefühl ist ziemlich ähnlich. Es schadet nie, an einem Ort wie diesem etwas mehr Erfahrung zu haben. Ich bin die erste Session gefahren und wir waren sehr schnell auf Speed. Da fallen einem sofort einige Referenzen ein. Insgesamt kann man sich im Vergleich zu anderen Strecken sehr natürlich bewegen.»