Rebellion: Fortschritt, aber kein Quantensprung
Rebellion-Lola mit neuem, verbreitertem Heckflügel
Fünf Session, fünf Bestzeiten: Neel Jani fuhr im Rebellion-Lola-Toyota beim Vorsaisontest der Sportwagenweltmeisterschaft in Paul Ricard die optimale Ausbeute ein. Noch wichtiger für den Schweizer: das geplante Testprogramm mit einem neuen Aeropaket für den Lola konnte durchgezogen werden, dazu wurden noch Probleme aussortiert, die Rebellion bei den 12h von Sebring plagten.
«In Sebring lag unser Auto überhaupt nicht und wir sind dem Problem dort nicht auf die Spur gekommen», erklärte der ehemalige A1-GP-Champion Jani. «Wir haben nun an verschiedenen Systemen wie Traktionskontrolle und Getriebelektronik Änderungen vorgenommen und dies am Freitagmorgen ausprobiert. Die Änderungen haben sich ausgezahlt, das Auto ist nun wieder o.k., unter diesem Aspekt hat sich der Test für uns schon gelohnt.»
Test in Südfrankreich ohne Heidfeld
Die Testarbeit teilten sich in Südfrankreich Jani und Nico Prost, Nick Heidfeld hatte frei und wird erst wieder beim WEC-Saisonstart in Silverstone im Auto sitzen. «Wir sind hier nur mit einem Auto beim Test, da macht es keinen Sinn, mit drei Fahrern zu testen und so hat Nick die Chance über Ostern bei seiner Familie zu sein.»
Daneben stand für Jani und Prost der erste Test mit einem Aerodynamikpaket des Lola auf dem Plan. Neben kaum sichtbarer Detailarbeit im Bereich der vorderen Radhäuser zählt zum Update auch ein neuer Heckflügel mit Verlängerungen der Endplatten, die im vergangenen Jahr Toyota eingeführt hat, und die auch Audi bei der 2013er Version des R18 kopiert hat.
Neues Aeropaket bringt drei Zehntel
«Das Update mit dem Toyota-Flügel ist ein Fortschritt, aber mit Sicherheit nicht so ein Quantensprung wie das sehr umfangreiche Update aus dem letzten Jahr. Mit den Änderungen aus dem vergangenen Jahren haben wir gleich mehrere Sekunden gewonnen. Ich schätze das die Änderungen, die wir nun am Auto haben, uns rund zwei, drei Zehntelsekunden schneller machen. Wir können hier ganz leicht Zeiten von 1:43 fahren und es ist sehr erstaunlich, das wir hier mittlerweile drei Sekunden schneller sind bei unserem letzten Rennen hier im Jahr 2011, als wir noch den grossen V10-Motor und 200 PS mehr hatten.»
Der neue Heckflügel allerdings nicht von Motorenpartner Toyota entwickelt, sondern von Multimatic. Nach dem Konkurs von Lola im vergangenen Jahr hatte sich die Automotive-Firma aus Kanada die Entwicklungsrechte an den Rennfahrzeugen von Lola gesichert, um die Ersatzversorgung kümmert sich seitdem US-Rennlegende Carl Haas.
Das neue Aeropaket bleibt allerdings vorerst die einzige Weiterentwicklung am Lola. «Dieses Jahr ist ein Übergangsjahr, im kommenden Jahr gibt es ein neues Reglement mit neuen Autos. Da macht es keinen Sinn eine Million in ein Update zu investieren, zumal es uns selbst das nicht in Schlagdistanz zu den Werksteams bringen wird.»