Schanghai Quali: Wurz/Lapierre (Toyota) schlagen Audi
Toyota hat Audi erstmals in dieser Saison im Qualifying der Sportwagen-WM FIA WEC aus eigener Kraft geschlagen. Zwar standen die Japaner auch bereits beim Saisonstart in Silverstone auf der Pole, doch der erste Startplatz in England war eher Wetterkapriolen im Qualifying zuzuschreiben, als der Performance der Japaner. In Schanghai war dies nun anders. Schon nach dem Durchgang der ersten Fahrer roch es stark nach einer Pole für Toyota. Alex Wurz war der einzige Fahrer, der auf seinen beiden schnellsten Runden im TS030 unter 1:48 Min. blieb und lag im Schnitt seiner beiden schnellsten Runden bereits 0,432 Sekunden vor dem Audi R18 e-tron quattro von Marcel Fässler. Im zweiten Durchgang schloss Fässler-Teamkollege Benoit Tréluyer nochmals zu Nico Lapierre auf und verkürzte den Rückstand auf 0,088 Sekunden, konnte die Toyota-Pole von Wurz/Lapierre aber nicht mehr verhindern. In der FIA WEC wird die Startaufstellung in diesem Jahr anhand der Durchschnittszeit der zwei schnellsten Runden von zwei Fahrern ermittelt.
Aus der zweiten Reihe starten der Toyota von Davidson/Buemi/Sarrazin und der Audi der WM-Tabellenführer Kristensen/McNish/Duval. «Es war am Ende nochmals sehr eng, Audi hat in den letzten Minuten grossen Druck gemacht und einige sehr schnelle Rundenzeiten hingelegt», sagte Wurz nach dem Qualifying. «Eine Prognose für das Rennen will ich aus der Pole noch nicht ableiten, denn Qualifying und Rennen sind zwei unterschiedlich Paar Schuhe. Im Rennen wird vor allem auf den Reifenverschleiss ankommen.»
Dritte LMP2-Pole in Folge für G-Drive-Oreca
John Martin, Mike Conway und Roman Rusinov setzen ihre starke Qualifyingleistung in der LMP2 fort. Martin/Conway sorgten für die dritte Pole in Folge des Oreca-Nissan von G-Drive und landeten mit 0,8 Sekunden Vorsprung deutlich vor dem Oak-Morgan-Nissan von Pla/Heinemeier Hansson/Brundle. Pierre Kaffer startet im Pecom-Oreca-Nissan hinter dem Greaves-Zytek-Nissan, dem zweiten Oak-Morgan und dem Delta-ADR-Oreca als Sechster.
Aston Martin dominiert einmal mehr beide GT-Klassen
Bei den GTE-Pro war die Ferrari-Bestzeit aus dem freien Training offenbar nur ein Strohfeuer, im Qualifying stellte Aston Martin die in diesem Jahr gewohnte Reihenfolge wieder her. Die beiden Werks-Vantage GTE dominierten das Qualifying. Wähnten sich Bruno Senna und Richie Stanaway schon auf dem ersten Startplatz, legte Darren Turner kurz vor Ende der Session nochmals nach und holte gemeinsam mit Stefan Mücke die dritte Pole der Saison. Senna/Stanaway hatten knappe 0,019 Sekunden Rückstand, dahinter sind Porsche und Ferrari nahezu gleich auf.
Marc Lieb/Richard Lietz stellten ihren Manthey-Porsche 911 RSR auf Startplatz drei mit 0,511 Sekunden Rückstand, nur 0,008 Sekunden dahinter folgt der schnellste Ferrari 458 Italia mit Gianmaria Bruni und Giancarlo Fisichella (AF Corse) sowie der zweite Werks-Porsche mit Bergmeister/Pilet.
«Wir hatten in diesem Jahr im Qualifying nicht immer Glück, aber die Pole kommt zum richtigen Zeitpunkt», freute sich Turner. «Es gibt zwar nur einen Punkt für den ersten Startplatz, doch der kann in dieser Phase der Meisterschaft schon grosse Auswirkungen haben, daher nehmen wir ihn gerne mit.»
Aston Martin dominiert auch die GTE-Am-Klasse. Zum fünften Mal in acht Rennen geht die Pole in der Amateur-GT-Klasse an den dänischen Aston Martin Vantage mit Nicki Thiim, Kristian Poulsen und Christoffer Nygaard. Der Proton-Porsche mit Christian Ried, Paolo Ruberti und Gianluca Roda startet hinter dem Ferrari von AF Corse und 8Star als Vierter.