Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Geplatzter Traum: Kein «Race to 24» Le-Mans-Casting

Von Oliver Runschke
Morand hofft wenigstens mit einem LMP2 in der WEC starten zu können

Morand hofft wenigstens mit einem LMP2 in der WEC starten zu können

Das Rennfahrercasting «Race to 24» für ein Cockpit in der FIA WEC und bei den 24h von Le Mans ist geplatzt, bevor es gestartet ist.

Die Idee war ambitioniert und kostspielig: 24 Rennfahrer aus aller Herren Länder sollten bei einem Internet und TV übertragenen Casting um einen Startplatz in einem LMP2-Prototypen bei den 24h von Le Mans und den weiteren Rennen der Sportwagen-WM FIA WEC kämpfen. Bei der Produktion sollte geklotzt und nicht gekleckert werden: Die einzelnen Episoden des Castings, bei dem Christian Klien als Mentor eingeplant war, sollten unter anderem in Abu Dhabi, Portimão und Fuji gedreht werden. Was bei der Ankündigung des Projekts bereits stutzig macht: Weder Klien noch die beiden deutschen Kandidaten des Projekts, Christopher Haase und Marvin Dienst, konnten Speedweek.com gegenüber Angaben für den Ablauf der Show machen, da es auch für die Kandidaten keine Infos gab.

Nun ist das Projekt gescheitert. Das Team SARD Morand, das mit der sportlichen Durchführung des Projekte betraut war, hat das Ende des Projektes verkündet, nachdem von «Race to 24» kein Geld kam. Noch beim offiziellen WEC-Vortest in Le Castellet hatte Teamchef Benoit Morand neue Partner für Team und das «Race to 24» Projekt vorgestellt, die Hauptanteilseigner bei dem Schweizer Rennstall werden sollten. Kairos Technologies, sollte nicht nur Hauptsponsor und Finanzier des Castings werden, sondern auch gleich beim Team mit einsteigen. Die im Dezember 2014 gegründete Firma aus der Ukraine ist nach eigenen Angaben im Bereich der Internet-Sicherheit und Cloud-Computing mit einem fragwürdigen Geschäftsmodell unterwegs. Die neuen Partner, die Morand in Südfrankreich präsentierte, machten den Eindruck, als möge man ihnen noch nicht einmal seinen Taschenrechner ausleihen, geschweige denn seine Computer-Daten anzuvertrauen.

Das Ende der Geschichte ist bekannt: Der Deal mit der Anteilsübernahme scheiterte wenig überraschend. Morand musste den Saisonstart in Silverstone auslassen und plant nun ab dem Rennen in Spa (2. Mai) mit einem anstatt ursprünglich zwei Morgan-SARD in der LMP2-Klasse zu starten. Gefahren wird der Morgan dann voraussichtlich von Pierre Ragues, Oliver Webb und Zoel Amberg. Christian Klien steht nach dem Sponsor-Debakel nun vorerst ohne Cockpit da.

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