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6h Spa: Porsche dominiert die Qualifikation

Von Oliver Müller
Aktuell eine Macht in der FIA WEC: Die beiden Porsche 919 Hybrid

Aktuell eine Macht in der FIA WEC: Die beiden Porsche 919 Hybrid

Beim zweiten Saisonlauf der Sportwagen-WM (FIA WEC) in Spa-Francorchamps werden die beiden Porsche 919 Hybrid aus der ersten Startreihe ins Rennen gehen. Der Abstand zur Konkurrenz ist dabei unerwartet hoch.

Das Qualifying zu den 6 Stunden von Spa-Francorchamps war ganz klar eine Sache für Porsche: Beide 919 Hybrid werden den zweiten Lauf der Sportwagen-WM (FIA WEC) aus der ersten Startreihe in Angriff nehmen können. Es war der Wagen der Weltmeister (Timo Bernhard/Mark Webber/Brendon Hartley), der mit 1:55,793 Minuten die kombiniert beste Zeit für sich verbuchen konnte. (Für die Startaufstellung zählt in der Sportwagen-WM die Durchschnittszeit der jeweils schnellsten Runde zweier Fahrer). «Nach unserem Ausfall in Silverstone haben wir durch die jetzt erzielte Pole-Position nun den ersten Meisterschaftspunkt auf dem Konto. Die Titelverteidigung kann also beginnen», meinte Hartley, der zusammen mit Timo Bernhard in der Qualifikation am Steuer sass.

Mit satten 0,797 Sekunden Rückstand war der andere 919 Hybrid auf Platz zwei schon leicht abgeschlagen. «Wir können es aktuell einfach nicht erklären, wo der Zeitrückstand auf den Schwesterwagen herkommt. Grundsätzlich haben wir ja nicht das Fahren verlernt», war Neel Jani im Gespräch mit SPEEDWEEK.com etwas ratlos. «Für die Quali hatten wird noch mal die Bremsen getauscht. Das war ein erster Schritt in die richtige Richtung. Was man auch daran sehen konnte, dass wir im ersten Sektor jetzt die Schnellsten waren.»

Mit über 1,9 Sekunden Rückstand belegte der Toyota TS050 Hybrid von Stéphane Sarrazin, Mike Conway und Kamui Kobayashi den dritten Platz – und war damit folglich vor dem besten Audi R18 platziert.«Es scheint, dass wir inzwischen zu Audi aufgeschlossen haben. Das ist auf jeden Fall schon mal sehr gut. Porsche ist vor allem in der Qualifikation aktuell noch nicht erreichbar», erklärte Kazuki Nakajima im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. Der Japaner, der sich den anderen TS050 Hybrid mit Anthony Davidson und Sébastien Buemi teilt, kam final auf den fünften Rang.

Mit Platz vier konnte der Audi von Lucas di Grassi, Loïc Duval und Oliver Jarvis die Teamkollegen des sonst eigentlich meist schnelleren R18 von Marcel Fässler, André Lotterer und Benoît Tréluyer schlagen. «Es lief in der Qualifikation einfach nicht für uns. André musste seine erste schnelle Runde abbrechen und nochmals neuen Anlauf nehmen. Das hat schon mal etwas an Peak-Grip der Reifen gekostet. Ich hatte dann aufgrund einer roten Flagge lange in der Box gestanden – und dadurch Reifen-Temperatur verloren. Auch mit den Bremsen waren wir nicht nicht komplett zufrieden», analysierte Marcel Fässler, dessen Wagen final auf Position sechs landete und über 2,1 Sekunden Rückstand auf die Pole-Zeit hatte.

Bei den privaten LMP1 sicherte sich der Wagen von Mathéo Tuscher, Dominik Kraihamer und Alexandre Imperatori die Bestzeit. Mit kombinierten 2:01,547 Minuten lag man zwar über 5,7 Sekunden hinter der Spitze zurück – auf die dritte Position fehlten jedoch nicht einmal vier Sekunden - also sehr viel weniger als in der Vergangenheit. «Hier spielt sicherlich der Wechsel auf den Dunlop-Reifen eine grosse Rolle, den wir seit dieser Saison verwenden. Nachdem wir zunächst noch unseren Fahrstiel darauf anpassen mussten, haben wir jetzt ein sehr gutes Niveau erreicht», erklärte Kraihamer.

Altes Spiel in der GTE Pro: Dort geht die Pole-Position (erwartungsgemäss) an Ferrari. Der Wagen von Davide Rigon/Sam Bird schaffte eine Rundenzeit von 2:17,644 Minuten und war damit 0,317 Sekunden schneller als der zweite 488 GTE von Gianmaria Bruni/James Calado. «Sowohl ich als auch Sam haben eigentlich fast die perfekte Runde in den Asphalt gezaubert», strahle Davide Rigon am Ende. Tatsächlich waren beide Teamkollegen nur 2,5 Hundertstelsekunden voneinander getrennt. Nach dem Resultat aus Silverstone und der nun erneut gezeigten starken Performance gilt Ferrari als grosser Favorit in der Klasse – auch im Hinblick auf Le Mans.

Richie Stanaway/Fernando Rees/Jonathan Adam im Aston Martin Vantage V8 komplettierte die Top 3. Insgesamt fällt auf, dass Aston Martin in Spa-Francorchamps sehr viel näher an der Klassenspitze dran ist als noch in England. «Natürlich helfen die 20 kg, die wir nun weniger im Auto haben. Aber hauptsächlich hat das Resultat mit den Reifen zu tun. Vor allem die sehr viel höheren Temperaturen spielen uns hier in die Karten», erklärte Werksfahrer Nicki Thiim.

Die 6 Stunden von Spa-Francorchamps starten am Samstag gegen 14:30 Uhr.

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