6h Spa: Porsche vorn und wie Audi mit neuer Aero
Die neue Frontpartie des Audi R18
Das Rennwochenende der Sportwagen-WM (FIA WEC) hat begonnen: Und im ersten freien Training am Donnerstagmittag war es Porsche-Pilot Brendon Hartley, der die schnellste Runde drehte. Der Neuseeländer, der sich den 919 Hybrid mit Timo Bernhard und Mark Webber teilt, brauchte exakt 1:58,012 Minuten für den 7,004 Kilometer langen Kurs in Südost-Belgien. Damit war er 0,565 Sekunden schneller als sein Teamkollege Neel Jani, welcher (wie üblich) zusammen mit Romain Dumas und Marc Lieb fährt. Porsche ist in Spa-Francorchamps mit der vollständigen Le Mans-Aero unterwegs, wie Teamchef Andreas Seidl gegenüber SPEEDWEEK.com nochmals bestätigte. «Wir hatten das Paket beim letzten Test in Aragon erstmals getestet. Dabei lief alles super – und somit haben wir die Teile aufgeschraubt.»
Porsche war im Training eine Macht: Denn der drittplatzierte Toyota von Stéphane Sarrazin, Mike Conway und Kamui Kobayashi war schon über 1,4 Sekunden hinter der Bestzeit der Weissacher zurück. Toyota hat bekanntlich für Spa das Hi-Downforce-Paket aufgeschnallt - welches ja bereits in Silverstone montiert war. Dass dieses ganz gut zu funktionieren scheint, belegt die Bestzeit des Toyotas im tendenziell eher kurvigen Mittel-Sektor der Strecke.
Im Vorjahr war man dort trotz Hi-Downforce-Variante noch gegen Audi und Porsche unterlegen. Auch dieser Fakt lässt schliessen, dass die Japaner 2016 grundsätzlich mit bei der Musik sein werden.
Audi belegte mit dem R18 von Marcel Fässler, André Lotterer und Benoît Tréluyer den vierten Platz (+1,971 Sekunden). Wie zu vermuten war, nutzen die Ingolstädter für Spa-Francorchamps die Low-Downforce-Aerodynamik. Diese ist vom optischen Eindruck zwar recht gewöhnungsbedürftig, bescherte dem Wagen aber den höchsten Topspeed der drei Werkswagen. Vor allem imFrontbereich sind die Änderungen sehr deutlich zu erkennen.
Rebellion wird in Spa-Francorchamps hingegen nicht mit der Le-Mans-Areo antreten. «Der Grund dafür ist eigentlich ganz einfach», erklärt Pilot Nick Heidfeld im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wir wollen einfach nichts riskieren und uns die Teile für Le Mans aufsparen. Das Aero-Paket hat sich vom Layout her zum Vorjahr nicht verändert. Somit haben wir auch genügend Vergleichsdaten.» Die beiden R-One belegten in der Session die üblichen Plätze sieben und acht mit 6,145 und 8,902 Sekunden Rückstand. «In meinem Wagen hatten wir zunächst ein Problem mit der Elektronik. Dann hatten wir das Setup nochmals komplett umgebaut», so Heidfeld weiter, dessen R-One insgesamt nur zehn Runden drehte.
In der GTE Pro ging die Bestzeit der Session überraschenderweise an Aston Martin. Die V8 Vantage sind in Spa-Francorchamps mit 20 kg weniger Gewicht unterwegs (jetzt 1213 kg), was für mindestens zwei bis drei Zehntelsekunden gut sein müsste. Der Wagen von Richie Stanaway/Fernando Rees/Jonathan Adam kam auf eine Zeit von 2:19,296 Minuten und war somit über eine halbe Sekunde schneller als der Ferrari 488 GTE von Gianmaria Bruni/James Calado.
Die zweite freie Trainingssitzung des Tages startet um 16:30 Uhr.
Hier das Ergebnis der Session