Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Weitere Stimmen zur FIA WEC in Spa-Francorchamps

Von Felix Schmucker
Sieg für den Audi R18 von Lucas di Grassi/Loïc Duval/Oliver Jarvis

Sieg für den Audi R18 von Lucas di Grassi/Loïc Duval/Oliver Jarvis

Die Sportwagen-WM (FIA WEC) feierte in Spa-Francorchamps ein Motorsport-Fest der Superlative. Nach Führung von Porsche und Toyota siegten am Ende die drei Audi-Piloten Lucas di Grassi, Loïc Duval und Oliver Jarvis.

Lucas di Grassi (Audi R18 #8): «Was für ein verrücktes Rennen! Mit diesem Ergebnis haben wir nun wirklich nicht gerechnet. Am Ende ging es um Langstrecken-Qualitäten, und wir sind als einzige Fahrermannschaft in einem Hybrid-Sportwagen ohne Probleme durchgekommen. Nach dem Auftakt in Silverstone hat uns Audi heute ein sehr zuverlässiges Auto bereitgestellt. Ich freue mich sehr über meinen ersten Sieg mit diesem Team. Das ist ein Motivationsschub für uns alle. Jetzt wünsche ich mir ein gutes Rennen in Le Mans.»

Ralf Jüttner (Teamchef Audi Sport Team Joest): «Ein solches Rennen hat es in der Geschichte der FIA WEC wohl noch nicht gegeben. So viele Unfälle, Ausfälle und technische Vorfälle sind ungewöhnlich. Mit dem Sieg der Nummer ‚8‘ ist hoffentlich ein Bann gebrochen, denn diese drei Fahrer hatten zuvor oft Pech. Heute kamen Können und Glück zusammen. Wir hatten starke Konkurrenten, die aber nicht frei von Problemen blieben. So haben die Zuschauer ein wirklich abwechslungsreiches Rennen gesehen. Ein großes Lob an die ganze Mannschaft für die harte Arbeit. Das ist ein guter Schub für Le Mans.»

Andreas Seidl (Porsche-Teamchef): «Unseren Glückwunsch an Audi zum hart erkämpften Sieg. Wir haben heute gesehen, dass alle drei Hersteller beim Ausreizen ihrer Technik am Limit operieren. Wir gehen nun erstmals seit Projektbeginn als Tabellenführer in beiden Weltmeisterschaftswertungen – Fahrer und Hersteller – nach Le Mans. Für die Crew unserer Startnummer 1 ist es bitter, aufgrund von massivem Rennpech nach zwei Läufen mit fast leeren Händen dazustehen. In Silverstone war es ein Unfall, hier ein Reifenschaden mit Folgen. Die Crew der Nummer 2 hat trotz des frühen Problems mit dem Hybridsystem einen super Job gemacht und einen geradezu sensationellen zweiten Platz nach Hause gefahren. Wir hatten in Spa mit unserem Aerodynamikpaket für geringen Abtrieb wiederum das schnellste Auto. Jetzt gilt es, in Detailarbeit die Haltbarkeit noch weiter zu verbessern und uns auf Le Mans vorzubereiten.»

Neel Jani (Porsche 919 Hybrid #2): «Das war schon sehr speziell heute. Ohne die volle Leistung vom Hybridsystem fährt sich das Auto ganz anders, man kommt viel schlechter durch den Verkehr und muss auf die Bremstemperatur aufpassen. Wir haben unseren 919 geschont, so gut wir eben konnten, und tatsächlich hat es uns nach vorne gespült.»

Toshio Sato (Team President Toyota): «Es gab deutliche Fortschritte, aber das Ergebnis ist nur schwer zu verdauen. Dank der grossen Anstrengungen unserer Teams in Köln und Higashi-Fuji haben wir uns im Vergleich zu Silverstone erheblich verbessert. Wir haben konstant gute Rundenzeiten herausgefahren und konnten das Rennen bis zwei Stunden vor dem Ende anführen. Aber leider ereilten uns zwei Motorschäden. Nun werden wir fieberhaft nach den Ursachen fahnden und für Le Mans die entsprechenden Massnahmen ergreifen.»

Anthony Davidson (Toyota TS050 Hybrid #5): «Natürlich ist das eine herbe Enttäuschung, nachdem wir im Rennen lange Zeit so gut ausgesehen haben. Wir hätten es heute wirklich verdient und dann wird es uns so brutal weggenommen und das auch noch durch ein Problem, das wir vorher nie hatten. Bei all den Testkilometern ist das niemals passiert. Jetzt müssen wir wieder aufstehen und uns auf Le Mans vorbereiten.»

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