Arrivabene (Ferrari): Mercedes, Red Bull unterschätzt
Maurizio Arrivabene
Für Ferrari-Teamchef Maurzio Arrivabene steht fest: «Wir haben gegenüber 2015 ernorme Fortschritte erreicht, das Auto ist deutlich schneller geworden.» Aber dann gibt der Italiener im Interview mit der italienischen Sky zu: «Ich sage das in aller Demut und auch mit Bitterkeit, aber sehr wahrscheinlich haben wir die Stärke von Mercedes-Benz und die Rückkehr von Red Bull unterschätzt.»
Dann meint der Ferrari-Steuermann: «Wenn wir immer alles wüssten, dann würden wir Lotto spielen und ständig gewinnen. Es gibt einfach Faktoren bei einem Rennwagen, die schwer vorherzusagen sind. So wie etwa das Verhalten des Autos oder die Wechselwirkung mit den Reifen. Wir sind im Laufe des Jahres in Schwierigkeiten geraten, das hat die Fortschritte behindert (es geht um den idealen Wirkungsbereich der Reifen, M.B.). Und daher sind wir jetzt nicht, wo wir zu diesem Zeitpunkt der Saison sein wollten. Aber das verringert unsere Entschlossenheit nicht. Noch sind einige Rennen zu fahren, wir geben nicht auf.»
«Wenn wir zurückblicken und analysieren, dann sehen wir einige Dinge, die sich bewährt haben. Und wir sehen Bereiche, an welchen wir arbeiten müssen. Die Art und Weise, wie uns Red Bull überholt hat, war eine Lektion für Ferrari.»
Arrivabene spricht auch über die Fahrer: «Wenn sich Kimi Räikkönen in einem Team wohl fühlt, dann sehen wir das Beste von ihm. Vettel ist völlig in der Familie Ferrari aufgegangen. Er macht alles, was wir uns von ihm erwartet haben.»
Gemäss Arrivabene geht Ferrari den eingeschlagenen Weg weiter: «Wir werden alles versuchen, um in den ausstehenden Rennen endlich den ersten Saisonsieg einzufahren.»
Vor kurzem hat Luca Baldisserri, der frühere Ferrari-Renningenieur und Leiter der Ferrari-Nachwuchsabteilung, über Ferrari gesagt: «Weder Marchionne (Ferrari-Präsident Sergio Marchionne, M.B.) noch Arrivabene haben Rennerfahrung, die Führungsspitze von Ferrari hat diese Kultur verloren. Das ist doch nicht mehr ein Team, das ist eine Gruppe von Menschen, die verschreckt sind. Da herrscht ein Klima des Terrors, die Jungs erfinden und entscheiden nichts – aus Angst, sie könnten in Unehren entlassen werden.»
Arrivabene sagt aber im Interview mit Sky: «Das Projekt 2017 ist vor langer Zeit begonnen worden und auf gutem Weg. Jeder kennt die Ziele. Es gibt kein Gefühl der Angst, ich erkenne nur enorme Entschlossenheit bei allen. Wir sind ein gutes Team, und das wird sich 2017 zeigen.»
Folgen Sie uns auch auf Facebook! Dort finden Sie News aus der Automobil-Welt von SPEEDWEEK.COM.