Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Startfeld 2017: Valtteri Bottas ist Schlüsselfigur

Von Mathias Brunner
Valtteri Bottas

Valtteri Bottas

​Die besten Plätze sind für 2017 vergeben. Renault angelt noch immer nach besseren Fahrern: Auf der Wunschliste stehen ganz oben jetzt Nico Hülkenberg (Force India) und Valtteri Bottas (Williams).

Lange Zeit machte es den Anschein, als sei der Transfersommer und –herbst 2016 die grosse Formel Gähn. Aber noch könnten einige Überraschungen auf uns zukommen, bis das Startfeld 2017 gebildet ist. Hier ein kurzer, imaginärer Rundgang durchs Feld.

Mercedes
Weltmeister Lewis Hamilton hat bis Ende 2018 unterzeichnet. Nico Rosberg und Mercedes-Benz hat seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert, auch sein Abkommen läuft Ende 2018 aus.

Ferrari
Sebastian Vettel verhandelt über eine vorzeitige Verlängerung bis Ende 2020. Der vierfache Weltmeister (von 2010 bis 2013) spürt, dass die Mission WM-Titel mit Ferrari länger dauern wird als erhofft. Ferrari hat Kimi Räikkönen den gleichen Vertrag wie für 2016 gegeben, also ein Einjahresabkommen. Damit dürften im Frühling 2017 die Spekulationen über die Kimi-Nachfolge von neuem beginnen.

Williams
Williams will Valtteri Bottas für zwei Jahre an sich binden und hat eine entsprechende Option aufgelöst, aber der Finne möchte flexibel bleiben – nicht zuletzt wegen der Situation bei Ferrari. Bottas blockiert den Fahrermarkt, Renault lockt mit einem Dreijahresvertrag. Der junge Kanadier Lance Stroll (eben Formel-3-Europameister geworden) gilt als gesetzt. Felipe Nasr hofft auf den Platz von Bottas, aber das Team ist skeptisch: Mehr als 10 Millionen Dollar Mitgift der Banco do Brasil in Ehren, aber ist Nasr ein Team-Leader?

Red Bull Racing
Daniel Ricciardo und Max Verstappen sind bis mindestens Ende 2018 fest im Sattel.

Force India
Force-India-Geschäftsleiter Otmar Szafnauer hatte im Fahrerlager von Monza bestätigt: Nico Hülkenberg und Sergio Pérez bleiben. Aber die Sponsoren von Pérez liebäugelten lange mit einem Wechsel zu Renault. Pérez lehnte ab: Niemand kann ihm sagen, wie konkurrenzfähig Renault im kommenden Jahr sein wird, bei Force India kann er die Lage besser einschätzen. Der Mexikaner hat bei Force India nur um ein Jahr verlängert, um Ende 2017 alle Möglichkeiten offen zu haben. Er träumt noch immer von Ferrari. Nico Hülkenberg liegt ein Angebot von Renault vor. Bob Fernley, der stellvertretende Teamchef von Force India, hat klargemacht: Wenn Nico weg will, kann er gehen. Favorit für die Nachfolge wäre Pascal Wehrlein, mit gütiger Hilfe von Mercedes.

Renault
Renault sucht den Star von morgen. Die Beförderung von Testfahrer Esteban Ocon zum Stammfahrer gilt als beschlossene Sache. Für den anderen Platz hagelte es Absagen: Pérez wollte sich nicht auf drei Jahre binden. Red Bull will Sainz nicht ziehen lassen. Die Tage von Palmer und Magnussen scheinen gezählt. Favoriten sind nun Valtteri Bottas und Nico Hülkenberg.

Toro Rosso
Carlos Sainz ist gesetzt. Offiziell stellen sich die Verantwortlichen hinter Daniil Kvyat, aber der Russe hat sich nicht vollständig vom Tiefschlag erholt, aus dem Red Bull Racing-Renner geholt und durch Max Verstappen ersetzt worden zu sein. An seinem Talent zweifelt keiner, aber Kvyat findet nur langsam zur alten Lockerheit zurück. Vielleicht ahnt er: Sein Nachfolger steht bereit. GP2-Fahrer Pierre Gasly aus Frankreich. Vielleicht rettet ausgerechnet Gaslys GP2-Stallgefährte Antonio Giovinazzi den Russen – wenn er nämlich Gasly im Kampf um den GP2-Titel noch ausbremst, würde der Franzose ein weiteres Jahr in der GP2 anhängen.

Sauber
Marcus Ericssons Platz ist betoniert. Felipe Nasr möchte gerne in ein konkurrenfähigeres Team wechseln, aber Williams ist skeptisch, Renault wenig interessiert.

McLaren-Honda
Fernando Alonso hat in Kanada gesagt: «Vor Sommer 2017 braucht ihr mich nicht über meine Zukunftspläne zu befragen.» Der zweifache Formel-1-Champion will sich in Ruhe ansehen, wie McLaren-Honda 2017 mit dem neuen Reglement zurecht kommt. «Wenn die neuen Autos Spass machen, dann bleibe ich in der Formel 1, sonst eben nicht.» McLaren-Eigengewächs Stoffel Vandoorne folgt auf Jenson Button.

Manor
Mercedes würde Zögling Pascal Wehrlein gerne in einem besseren Auto sehen, Türen könnten bei Williams und Force India aufgehen, aber beide Teams brauchen Geld. Mercedes wird Wehrlein nicht um jeden Preis in ein besseres Auto platzieren. Ein zweites Lehrjahr im Manor ist denkbar. Den zweiten Manor-Platz wird ein Bezahlfahrer bekommen.

HaasF1
Romain Grosjean hat sich langfristig an Haas gebunden, die Rede ist von einem Zweijahresvertrag mit Option auf eine dritte Saison, jedoch immer mit der Möglichkeit, Nachfolger von Kimi Räikkönen bei Ferrari zu werden. Da muss sich der Genfer bis 2018 gedulden. Gene Haas hat über die Vertragsdauer von Esteban Gutiérrez nie Details verlauten lassen. In Mexiko ist davon die Rede: Dank seiner Sponsoren sitze Esteban bis Ende 2017 fest im Sattel. Teamchef Günther Steiner hat ausgeschlossen, dass Ferrari-Zögling Charles Leclerc (auf dem Weg zum GP3-Titel) eine Chance erhält: «Wir brauchen zwei erfahrene Piloten.»

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