MotoGP: Marc Marquez ist der Sturzkönig

Martin Brundle: «Max Verstappen lotet Grenzen aus»

Von Mathias Brunner
​Erneut gibt das Verhalten von Max Verstappen zu reden. Mercedes protestierte in Japan gegen die Fahrweise des Red Bull Racing-Piloten im Duell gegen Lewis Hamilton, zog den Protest aber zurück.

Ein Problem ist aufgeschoben, nicht aufgehoben: Wann schreitet die Rennleitung erstmals gegen Max Verstappen ein? Seine Duelle mit Kimi Räikkönen in Ungarn und Belgien gaben viel zu reden, Charlie Whiting, der Sicherheitsdelegierte der Formel 1, unterhielt sich daraufhin mit dem Niederländer, um ihm dazulegen, was im GP-Sport als faires Verteidigen und was als Blockieren gilt. Das Schwierige dabei ist: Die Grenzen verlaufen da verschwommen.

Fakt bleibt: Die Regelhüter sahen auch in Suzuka nach dem Duell Verstappen gegen Hamilton keinen Grund zum Einschreiten – bis zum Prostest von Mercedes-Benz. Die Einsprache des Weltmeister-Teams war schlecht getimt: Um einem solchen Fall nachzugehen, müssen die Rennkommissare mit allen Beteiligten reden können. Aber die waren teilweise schon Richtung Flughafen unterwegs. Mercedes zog den Protest zurück.

Sky-Formel-1-Experte Martin Brundle stellt fest: «Max Verstappen hat nach dem Belgien-GP gesagt, das Bewegen des Fahrzeugs in der Bremszone gehöre nun mal zu seinem Fahrstil, das sei einer der Gründe, wieso er es so früh in die Formel 1 geschafft habe, und er gedenke nicht, an seinem Stil irgend etwas zu ändern. Nach dem Japan-GP meinte Max, er habe Lewis rechts angreifen sehen, also habe er ihm den Weg verbaut.»

«Max hat beim Fahren so viel geistige Reserven, dass er sich auf andere Gebiete konzentrieren kann. Normalerweise positionierst du dein Auto beim Abwehren so, dass der Verfolger auf die ungünstige Aussenbahn gezwungen wird, dort, wo sein Weg nicht nur weiter, sondern auch rutschiger ist.»

«Bei Max ist das anders. Er wartet so lange, bis sein Verfolger als Erster die Karten auf den Tisch legt. Dann reagiert er. Das ist an den Grenzen der Regeln und der Sicherheit, aber wenn er es so messerscharf ausführt wie in Suzuka, dann ist das von einer unglaublich rücksichtslosen Effektivität, die am Schiri vorbeigeht.»

«Wie überholt man so einen Kerl? Im Grunde geht es nur mit einem Täuschungmanöver wie von Mansell gegen Piquet in Silverstone 1987 oder wie von Ricciardo gegen Vettel in diesem Jahr in Monza. Ansonsten müsste die FIA aktiv werden und einige Regeln präzisieren, oder wir sehen eine Kollision, und die Fahrer werden Verstappen danach sagen, was sie von seinem Fahrstil halten.»

«Ein langjähriger Pilot sagte mir nach dem Rennen – die ganzen Jungen fahren alle so. Vielleicht ist das wirklich eine neue Mode. Allerdings eine, so fürchte ich, die unweigerlich zu einem abgehobenen Rennwagen führen wird.»

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