FP1 Austin: Lewis Hamilton mit erster Bestzeit
Lewis Hamilton war im ersten freien Training der schnellste Mann auf der Piste
Die Formel-1-Stars durften das Rennwochenende in Austin bei strahlendem Sonnenschein und 17 Grad Aussen- sowie 22 Grad Streckentemperatur in Angriff nehmen. Die meisten GP-Stars verloren keine Zeit und rückten schon in den ersten Minuten zur Installationsrunde aus, auf der die Teams prüfen, ob alle Systeme richtig laufen.
Der Erste, der sich auf der Strecke blicken liess, war Valtteri Bottas, dem Sebastian Vettel im Ferrari auf die Strecke folgte. Der Williams-Pilot war mit dem Kopfschutz-System Halo unterwegs, genauso wie Manor-Neuling Esteban Ocon, Force India-Abschiedskandidat Nico Hülkenberg und Toro Rosso-Rückkehrer Daniil Kvyat auch.
Sowohl Hülkenbergs als auch Ocons Teamkollege mussten jeweils zuschauen, denn bei Force India durfte der Mexikaner Alfonso Celis im Auto seines Landsmanns Sergio Pérez ausrücken, während Wehrlein für den 22-jährigen Entwicklungsfahrer Jordan King platz machen musste. Der Brite war erstmals im Rahmen eines freien Trainings im GP-Renner unterwegs, während Celis bereits zum fünften Mal ausrücken durfte.
Nach den ersten zehn Minuten hatten alle 22 GP-Stars mindestens eine Runde gedreht, danach wurde es für eine kurze Weile ruhig am Circuit of the Americas. Neuling King durchbrach die Stille einige Minuten später und auch Renault-Pilot Kevin Magnussen gesellte sich zum Manor-Renner auf die Piste.
Sebastian Vettel ärgert sich
Für Aufregung sorgte dessen Teamkollege Jolyon Palmer kurz vor Ablauf der ersten halben Stunde. Der Brite legte in der Mitte der 18. Kurve einen Dreher hin, und zog kurz danach Vettel vor die Fahrzeugnase, womit er beinahe einen Auffahrunfall verursachte. Der vierfache Weltmeister machte seinem Ärger mit einer wütenden Handbewegung Luft.
Zu diesem Zeitpunkt führte Lewis Hamilton die Zeitenliste an. Der Weltmeister hatte sich mit 1:38.701 min an die Spitze gesetzt und war damit 0,337 sec schneller als sein Teamkollege Nico Rosberg. Vettel sicherte sich mit 1,287 sec Rückstand auf den Spitzenreiter die dritte Position, wobei der Ferrari-Star auf weichen Reifen unterwegs war, während die Silberpfeile ihre Bestzeiten auf der superweichen Mischung gedreht hatten.
Hinter dem Trio reihten sich Nico Hülkenberg, Kimi Räikkönen, Valtteri Bottas, Daniel Ricciardo, Max Verstappen, Felipe Massa und Carlos Sainz auf den restlichen Top-Ten-Positionen ein. Romain Grosjean, Felipe Nasr, Kvyat, Marcus Ericsson, Fernando Alonso, Magnussen, Jenson Button, Celis, Palmer, Esteban Gutiérrez, Ocon und King belegten zur Halbzeit die restlichen Positionen auf dem Zeitenmonitor.
Marcus Ericsson mit Problemen
In der Red Bull Racing-Box inspizierte Konstrukteursgenie Adrian Newey derweil den Frontflügel von Ricciardo, während die Mechaniker das Auto des Australiers für eine weitere Ausfahrt vorbereiteten. Während in der Box des Rennstalls aus Milton Keynes eifrig geschraubt wurde, rückte Rosberg auf weichen Reifen zur neuerlichen Zeitenjagd aus – und war klar schneller als zuvor noch auf der superweichen Mischung.
Mit 1:37,743 min setzte sich der Deutsche an die Spitze und sorgte damit dafür, dass auch sein Teamkollege Hamilton erneut einen Anlauf nahm. Der Brite brach seinen schnellen Versuch jedoch nach einem hoffnungsvollen ersten Sektor und einem Fehler im Mittelsektor aber wieder ab. Der ehrgeizige Silberpfeil-Pilot liess sich davon nicht entmutigen und versuchte es noch einmal – mit Erfolg: Mit 0,315 sec Vorsprung auf Rosberg reihte er sich auf der Top-Position ein.
Mit einem Dreher in der 18. Kurve – also an gleicher Stelle wie Palmer zuvor – unterhielt in der Folge Kvyat die zahlreichen Fans auf den Tribünen am Circuit of the Americas. Kurz danach war Ericsson im Schleichgang unterwegs. Der Sauber-Pilot steckte offenbar im ersten Gang fest und musste sich lange Gedulden, bis er die Boxengasse erreicht hatte.
«Da stimmt irgendetwas mit dem Motor nicht», meldete der Schwede. Probleme bekundete auch Vettel. Der Ferrari-Star musste einhändig zurück zur Box, weil sei rechter Rückspiegel nach einer brüsken Fahrt über die Randsteine in Kurve 18 brach und abzufallen drohte.
Der 42-fache GP-Sieger hatte bei seinem Ritt über die Kerbs auch ein weiteres Teil seiner roten Göttin liegen lassen, wie Rosberg über Boxenfunk meldete. Die Streckenverantwortlichen reagierten und sorgten mit einer kurzen virtuellen Safety-Car-Phase dafür, dass die Strecke gesäubert werden konnte. Allerdings dauerte es nicht lange, bis wieder Trümmerteile auf der Piste lagen – so rasierte sich etwa Grosjean einen TEil seines Dienstwagens auf den Randsteinen ab.
Am Ende durfte sich Hamilton mit 1:37,428 min über die Bestzeit vor seinem Teamkollegen Rosberg freuen. Verstappen, Räikkönen, Hülkenberg, Bottas, Ricciardo, Vettel, Kvyat und Sainz komplettierten die Top-Ten. Massa, Nasr, Alonso, Grosjean, Gutiérrez, Ericsson, Celis, Button, Magnussen, King, Palmer und Ocon reihten sich dahinter ein.