Jolyon Palmer klagt über fehlende Renault-Anerkennung
Jolyon Palmer: «Einer von uns wird enttäuscht werden»
Das klingt nach Frust pur: Formel-1-Neuling Jolyon Palmer, der beim vorletzten GP in Malaysia seinen ersten WM-Punkt erringen konnte, beschwert sich darüber, dass er und sein Teamkollege Kevin Magnussen von ihrem Brötchengeber nicht genüg Wertschätzung für ihre Bemühungen im unterlegenen Renault R.S.16 erfahren.
Der GP2-Meister von 2014 klagte in seiner Medienrunde im Fahrerlager von Austin: «Keiner von uns Beiden bekommt die Anerkennung, die wir in diesem schwierigen Auto verdient hätten. Das zeigt die Tatsache, dass mindestens einer von uns nach dem Saisonfinale ersetzt wird.» Denn Renault bestätigte vergangene Woche die Verpflichtung von Force India-Pilot Nico Hülkenberg. Damit ist klar: Die aktuellen Stammpiloten müssen um ihre Arbeitsplätze zittern.
Die Renault-Teamführung machte auch kein Geheimnis daraus, dass sie an einer Verpflichtung von Williams-Talent Valtteri Bottas interessiert sei. Ob der stille Finne den Schritt wagt und erstmals in seiner GP-Karriere für ein anderes Team als Williams antritt, ist eine andere Frage. In Austin betonte Bottas, dass er derzeit nicht mit den Franzosen verhandle.
Doch Bottas ist längst nicht der einzige Konkurrent, der Palmer und Magnussen das Cockpit streitig machen könnte. Auch Mercedes-Junior und Manor-Neuling Esteban Ocon, der als Testfahrer für die Franzosen unterwegs ist, wird als aussichtsreicher Kandidat für das zweite Renault-Cockpit gehandelt.
Palmer fragt trotzig: «Ich denke, Renault hat unsere Leistung in Suzuka geschätzt, aber was ist mit allen anderen Leistungen, die wir erbracht haben? In den nächsten Wochen wird die Entscheidung fallen. Und ich denke, ich habe nun eine bessere Übersicht. Ich glaube, es wird ein Dreikampf um das zweite Renault-Cockpit geben.»
Der 25-Jährige betont noch einmal, dass er sehr gerne bei Renault bleiben würde: «Es läuft in diesem Jahr immer besser, aber die Entscheidung liegt nicht bei mir. Ich will bei Renault bleiben, aber gleichzeitig muss ich mich natürlich umsehen, denn Einer von uns wird sicher enttäuscht werden. Ich muss beweisen, warum ich es verdient habe, hier zu sein, aber es gibt auch andere Optionen.»
«Natürlich ist der frei gewordene Platz bei Force India eine gute Alternative, aber mein Hauptaugenmerk liegt darauf, hier einen guten Job zu machen. Ich konnte mich stetig verbessern. Malaysia war ein gutes Rennen und in Suzuka lief es sogar noch besser. Nun muss ich einfach so weitermachen», fügt Palmer kämpferisch an.