Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Ecclestone: «Mehr GP auf US-Boden? Wird schwierig»

Von Rob La Salle
 Bernie Ecclestone: «Das Problem mit den Amerikanern ist, dass sie einen garantierten Profit wollen, bevor sie überhaupt mit der Arbeit beginnen»

Bernie Ecclestone: «Das Problem mit den Amerikanern ist, dass sie einen garantierten Profit wollen, bevor sie überhaupt mit der Arbeit beginnen»

Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone dämpft die Euphorie der neuen Formel-1-Besitzer um mehr Rennen auf US-Boden und warnt: «Ich denke, es wird schwierig, mehr Rennen zu veranstalten.»

Die Formel 1 gastiert derzeit in den USA, und nicht nur deshalb ist einmal mehr die Frage nach mehr Grands Prix in den USA in aller Munde. Schliesslich kämpft mit dem Haas-Team nun auch ein Rennstall aus Amerika um WM-Punkte mit, und mit dem Grosskonzern «Liberty Media» aus Colorado hat ein US-Medienkonzern einen Teil der Rechte an der Königsklasse übernommen.

Genau genommen sicherten sich die Entscheidungsträger im vom amerikanischen Medien-Mogul John Malone kontrollierten Konzern im vergangenen Monat 18,7 Prozent der Anteile von CVC Partners. Und damit nicht genug, die restlichen Anteile sollen im nächsten Jahr den Besitzer wechseln.

Die neuen Anteilseigner zögerten nicht lange und schickten schon zum Singapur-GP Chase Carey ins Fahrerlager. Der 62-jährige Amerikaner soll als neuer Chef der «Formula One Group» der Kopf der Formel 1 werden, wenn Liberty Media die schrittweise Übernahme der Rechte abgeschlossen hat.

Und Carey stellte klar: Der Sport soll in die Metropolen der Welt. Im Gespräch mit formula1.com zählte er auf: «Wir wollen Amerika zu einem richtig grossen Markt entwickeln. Die Formel 1 ist eine Premium-Marke, und damit musst du in die grossen Städte – also Los Angeles, New York oder Miami. Idealerweise gehen wir in die ganzen fabelhaften Weltstädte.»

Doch GP-Zirkusdirektor Bernie Ecclestone ist nicht überzeugt, dass dies so schnell realisierbar ist. Der Formel-1-Promoter versucht seit Jahren, zusätzliche Rennen in den USA zu organisieren. Ein Rennen in New Jersey vor der Skyline von Manhattan scheiterte an mangelnder Finanzierung.

Auch die Rückkehr nach Long Beach kam letztlich nicht zustande. Dem Stadtrat war 2014 die IndyCar-Serie lieber, da sie sehr viel billiger ist. Das Abkommen mit der US-Rennserie wurde bis einschliesslich 2018 verlängert.

Im Gespräch mit Reuters betont Ecclestone deshalb noch einmal: «Ich denke, es wird schwierig, mehr Rennen in de USA zu veranstalten. Ich habe es in New York probiert. Aber das Problem mit den Amerikanern ist, dass sie einen garantierten Profit wollen, bevor sie überhaupt mit der Arbeit beginnen. Ich sagte ihnen: Wenn ich das garantieren könnte, würde ich euch ja nicht mehr brauchen.»

Auch die Pläne für einen WM-Lauf in Las Vegas bewertet Ecclestone kritisch. Spöttisch erklärt der 85-jährige Brite: «Die Amerikaner lieben Meetings, nicht wahr? Sie veranstalten schon am Morgen sieben davon.»

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