Ecclestone: Hamilton besserer Champion als Rosberg
Die Sympathien von Bernie Ecclestone sind klar verteilt
33 Punkte Vorsprung besitzt Nico Rosberg im Kampf um den WM-Titel 2016 gegen Lewis Hamilton. Die meisten Experten im Fahrerlager von Austin sind überzeugt: So cool wie der Deutsche derzeit fährt, wird er den Titel locker nach Hause bringen. Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone sähe das gar nicht gerne, wie er in der Daily Mail festhält. Denn der Baumeister des modernen GP-Sports ist davon überzeugt, dass Hamilton ein besserer Weltmeister wäre.
Bernie Ecclestone wird so zitiert: «Wenn Nico den Titel holen würde, dann wäre das gut für ihn und gut für Mercedes, aber es würde dem Sport nicht unbedingt helfen, weil es über ihn nichts zu schreiben gibt. Selbst in Deutschland würde es nichts bringen. Du brauchst jemanden wie Lewis. Selbst Kimi Räikkönen macht einen besseren Job als Nico. Die heutigen Fahrer verdienen einen Haufen Geld, das ist schön, aber es hält sie nicht auf den Zehenspitzen. Sie leben nicht in Angst. Vielleicht sollte die finanzielle Struktur geändert werden. Sie sollten nach dem Rennen einen Scheck erhalten. Sie haben ein viel zu einfaches Leben.»
Formel-1-Zirkusdirektor Bernie Ecclestone sagt zum merkwürdigen Verhalten von Lewis Hamilton (Stichwort Handy-Affäre) in Japan: «Ich würde Lewis tun lassen, was immer er will. Vielleicht ist er so, weil er gelangweilt ist. Er würde kaum zu Pressekonferenzen gehen, wenn er das nicht müsste. Aber das ist nun mal seine Pflicht – sonst würde er eine Strafe erhalten.»
«Es wird nicht einfach für Lewis, jetzt noch den Titel zu holen. Selbst wenn er drei der vier kommenden Rennen gewinnt, muss Nico etwas zustossen, so wie das Lewis zu Beginn des Jahres passiert ist.»
Es ist nicht das erste Mal, dass Ecclestone Hamilton lobt und einen deutschen Spitzenfahrer kritisiert. «Ich finde, Lewis Hamilton ist der beste Weltmeister, den wir je hatten. Und warum ist er das? Nicht nur, weil er besser fährt denn je, sondern vor allem deshalb, weil er ein globales Publikum hat. Abgesehen von seinem Talent als Racer ist er da draussen und rührt die Werbetrommel für unseren Sport. Er hat die Anziehungskraft eines Filmstars.»
Tatsächlich erreicht Hamilton via Twitter mehr Fans als jeder andere Formel-1-Pilot. Tattoos und Goldketten, Auftritte bei Modeschauen und in Hollywood, mit Supermodesls und Rappern, Triviales wie Fotos seiner Hunde – daran reiben sich die Fans. Die einen finden es lächerlich, die anderen finden es cool.
Über die Qualitäten von Sebastian Vettel als Rennfahrer müssen wir nicht diskutieren. Aber abseits der Strecken ist der vierfache Formel-1-Champion so gut wie unsichtbar. Die ganzen sozialen Netzwerke interessieren ihn ebenso wenig wie die roten Teppiche dieser Welt. Tattoos auf dem Rücken und Bling-Bling um den Hals? Schwer vorstellbar beim Heppenheimer.
Bernie Ecclestone bedauert das. Der Engländer erklärt: «Ich habe zu Sebastian gesagt – du solltest tun, was Lewis macht. Einige der heutigen Champions glauben, dass Rennfahren ihr einziger Job sei. Aber es gehört schon etwas mehr dazu. Schaut euch doch an, wie das Jackie Stewart gemacht hat. Ich weiss nicht, wie lange er nicht mehr in Rennwagen sitzt, aber er ist präsent, er hat sein Image gepflegt, er verdient tüchtig Geld, er repräsentiert hervorragend den Sport. So sollte das sein.»
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