Daniel Ricciardo: Aus dem Australier wird ein Texaner
Daniel Ricciardo hat vor kurzem gesagt: «Anfangs meiner Karriere konnte ich gar nicht richtig schätzen, an welch fabelhaften Orten ich überall hinreisen durfte als Formel-1-Fahrer. Dann sagte ich mir – ich möchte mehr von Land und Leuten erfahren, und seither geniesse ich das in vollen Zügen. Ich nehme mir mehr Zeit, um verschiedene Kulturen und Menschen kennenzulernen.»
Kein Formel-1-Fahrer lebt hier in Austin die Erfahrung Texas so intensiv aus wie Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo: Er spielte einen Tag lang Farmer, stapelte Heu, erkundete einen 4500 PS starken Traktor, kleidete sich angemessen, schwang das Lasso – und spricht wie ein Texaner.
Nicht nur die TV-Journalisten kugelten sich vor Lachen über die Versuche von Daniel, den breiten Akzent der Texaner nachzumachen. Was ihm ziemlich gut gelingt, yes, Sir, vielleicht mit Ausnahme, als er von «der fabelhaften Stadt Texas» sprach.
Es geht noch weiter: Zunächst trug Daniel unterschiedlich farbene Turnschuhe – auf der linken Seite die weissen Stars auf blauem Grund, auf der rechten Seite die roten Streifen auf weissem Grund. Von Red Bull Racing-Partner Puma gab es fürs Rennwochenende dann besondere Rennstiefel.
Ex-GP-Fahrer Paul Di Resta lacht: «Wenn Daniel hier gewinnt, dann traue ich ihm zu, dass er den Champagner aus einem Cowboy-Stiefel schlürft.»
Zudem trägt Ricciardo an diesem Wochenende einen besonderen Sturzhelm: Ein Knicks vor dem legendären Motorrad-Stuntman Evel Knievel, der durch seine atemraubenden Sprünge weltberühmt wurde (Knievel Knievel starb am 30. November 2007 in Clearwater, Florida, im Alter von 69 Jahren an Lungenversagen). Das Helmdesign ist eine Kopie jenes Helmes, mit der Knievel 1975 im Londoner Wembley-Stadion versucht hat, mit seinem Motorrad über 13 Busse zu springen. Der Stunt misslang, was den US-Amerikaner nicht davon abhielt, mit gebrochener Hüfte ein paar Worte ans Publikum zu richten!
Daniel hat den Mittwoch auf der Nelson Ranch in La Grange (160 Kilometer östlich von Austin) genossen – auch deshalb, weil ihm das Leben auf einer Farm nicht fremd ist. Wenn er im Winter jeweils nach Perth in, wie passend, Western Australia zurückfliegt, «dann hänge ich über die Feiertage gerne mit meinen Kumpels auf dem Land ab. Wir düsen mit den Motorrädern herum, knipsen ein paar Dosen Bier auf und chillen.»
«Auf der Farm hier in Texas war es nicht ganz so entspannt, immerhin wurde ich zu Schwerarbeit verdonnert! Nein, ernsthaft – es hat riesigen Spass gemacht, mal was ganz Anderes zu tun.»
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