Neues Rätsel Racing-Raritäten: Ganz Feuer und Flamme
Aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Name, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen.
Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.
Auflösung aus der Vorwoche: Die Kopfhaltung war unverkennbar – das konnte nur der Mexikaner Pedro Rodríguez sein, zu sehen mit seinem Ferrari 312 beim britischen Grand Prix 1969 in Silverstone. Pedro schied wegen Motorschadens aus.
Die Brüder Rodríguez machten sich in Mexiko schon als Teenager einen Namen und holten zahlreiche Titel im Motorradsport, bevor sie auf vier Räder umsattelten. Vater Rodríguez konnte sich die Zweiradartistik seiner Buben nicht länger anschauen. Er ahnte nicht, dass die zwei in Rennwagen genau so fuchtlos ans Werk gehen würden.
Pedro, der Erstgeborene, fuhr schon mit 13 Rennwagen, Ricardo mit 15.
Ricardo riss viele Rekorde nieder, jüngster Mann auf dem Podest in Le Mans (wo man ihn zunächst wegen seiner Jugend gar nicht antreten lassen wollte), jüngster Sieger der Targa Florio. Längst erkannte in ihm Enzo Ferrari einen kommenden Weltmeister. In seinem dritten Grand Prix, auf der ehrfurchtgebietenden Bahn von Spa-Francorchamps, musste er Rang 3 Team-Leader Phil Hill überlassen.
Enzo Ferrari hat es sich nie verziehen, dass er Ricardo für den ersten Mexiko-GP 1962 die Freigabe erteilte, einen Lotus zu fahren. Im Training bei diesem nicht zur WM zählenden Rennen stürzte der junge Rodríguez in der überhöhten Peraltada zu Tode. Er war keine 21 Jahre alt. Ein Land trauerte.
Pedro, knapp zwei Jahre älter, war der Besonnene. Nach dem Tod von Ricardo dachte er daran, den Helm an den Nagel zu hängen.
Bald galt er als Weltklasse-Sportwagenfahrer, mit Ferrari, Ford und vor allem im Porsche 917 war er an gewissen Tagen nicht zu schlagen. Sein Auftritt beim Regenrennen in Brands Hatch ist legendär, an diesem Tag fuhr Pedro nicht, er schwebte förmlich über die nasse Piste, seine Fahrzeugbeherrschung war überirdisch.
Pedro gewann im Sportwagen fast auf allen grossen Strecken der Welt: In Le Mans (mit Ford), in Daytona, Brands Hatch, Monza, Watkins Glen, Spa-Francorchamps und Zeltweg mit Porsche. Seine Rivalität mit Jo Siffert ist legendär, die beiden fuhren Seite an Seite durch die Eau Rouge und schafften es, trotz Berührung auf der Bahn zu bleiben.
In der Formel 1 stimmte oft das Timing nicht. Rodríguez fuhr Cooper, als der britische Rennstall schon im Niedergang war, gewann aber in Kyalami 1967 seinen ersten Grand Prix. Dazu gibt es eine lustige Geschichte: Die Südafrikaner hatten keine Schallplatte zur Hand, um die passende Nationahymne für Pedro zu spielen. Stattdessen legten sie einen mexikanischen Gassenhauer auf. Rodríguez reiste in der Folge immer mit Hymne und Flagge im Gepäck, für alle Fälle.
Pedro fuhr 1969 Ferrari, in einem schlechten Jahr der Italiener. Der Mexikaner war enttäuscht von den Autos aus Maranello (mehr als Rang 5 in Watkins Glen und Platz 6 in Italien war nicht drin) und verliess den berühmtesten Rennstall der Welt. Das war ein taktischer Fehler: 1970 kehrte Ferrari mit Jacky Ickx und Clay Regazzoni zum Siegen zurück.
Rodríguez wechselte zurück zu BRM (für die er schon 1968 gefahren war). In Belgien 1970 eroberte Pedro seinen zweiten GP-Sieg, nach einem atemraubenden Highspeed-Duell gegen Chris Amon im March.
1971 kam der Mexikaner bei einem Sportwagenrennen auf dem Norisring ums Leben – im privaten Ferrari 512 von Herbert Müller. Beim Duell mit Kurt Hild prallte Pedros Wagen in die Pistenbegrenzung und ging in Flammen auf. Die Nürnberger Staatsanwaltschaft kam später zum Schluss, dass ein Aufhängungsdefekt am Ferrari Auslöser des Unfalls war.
BRM verlor innerhalb weniger Wochen beide Star-Fahrer, im Oktober kam auch Jo Siffert ums Leben, bei einem nicht zur WM zählenden Formel-1-Rennen in Brands Hatch.
Damit zur neuen Aufgabe: Nach Ideallinie sieht das nicht aus, tatsächlich ist der gesuchte Fahrer aus verschiedenen Gründen aus den falschen Gründen ganz Feuer und Flamme für seinen Sport. Aber wer ist es? Wo und wann ist das Bild entstanden?
Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Rätseln!
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