Jan Lammers: Facebook-Schelte für Niki Lauda
Jan Lammers teilt aus
Das sind klare Worte: Der frühere GP-Pilot Jan Lammers macht seinem Ärger über die Kritik an Red Bull Racing-Talent Max Verstappen auf Facebook Luft und nimmt den Niederländer in Schutz. Der 60-Jährige aus Zandvoort betont, dass er keiner jener Fans des Teenagers sei, der nicht mit Kritik umgehen könne und beteuert, dass ihm viel an einer objektiven Betrachtungsweise liege.
Doch Lammers erklärt daraufhin: «Ich habe mir aufgrund der Kritik an Max Verstappen dessen Rennen seit seinem Formel-1-Einstieg 2015 angesehen, um herauszufinden, was Max denn derart Schlimmes gemacht hat, dass ihn so viele rügen. Und ich musste feststellen, dass es nichts gab, absolut gar nichts! Ja, er hat einige Leute verärgert, schlicht weil er mit einem brillanten Überholmanöver an ihnen vorbeigezogen ist oder sie durch schlaue und gekonnte Fahrweise hinter sich halten konnte.»
Lammers räumt ein: «Natürlich hat es einige Male beinahe gekracht, und natürlich wären manche Leute ihm beinahe hinten rein gefahren.» Doch er schreibt auch: «Dass nichts passiert ist, zeigt doch, wie gekonnt er das tat!» Und um zu unterstreichen, dass der Unterschied zwischen einem Crash und einer Beinahe-Kollision gross ist, fragt er frech: «Wie viele von euch Formel-1-Piloten haben beinahe eine Frau geschwängert? Das sind die Fakten, lernt damit umzugehen!»
Dann schreibt Lammers: «Max hat auch NIE (in Grossbuchstaben, damit es auch Herr Lauda ohne Lesebrille erkennen kann) einen Gegner abgeräumt oder jemandes Auto zerstört (Romain Grosjean konnte in Monaco 2015 das Rennen als Zwölfter und in der gleichen Rennrunde wie der Spitzenreiter beenden). Wie viele von euch Formel-1-Piloten können das von sich behaupten?»
Der frühere GP-Pilot teilt noch mehr Richtung Lauda aus, und sagt über den F1-Aufsichtsratschef der Sternmarke, der zu den härtesten Kritikern von Verstappen gehört: «Wir könnten ein Buch über all die Dinge schreiben, die Niki Lauda in der Hitze des Gefechts gesagt und später zurückgenommen hat. Selbst eine Ikone wie er – der mein grosses Vorbild in den 70er-Jahren war – verliert ihre Glaubwürdigkeit, wenn nur Sinnloses gesagt wird, um die eigenen Interessen zu wahren.»
Zum Schluss schreibt Lammers: «Und wisst ihr was? Das Überholen und Verteidigen war Mal eine Kunst, aber das ist sie nicht mehr, all die Klugscheisser-Extremisten haben es geschafft, dass nun jeder überholen kann, denn man darf auf der Bremse keine Spurwechsel mehr vornehmen. Im Grunde kann man nur noch überholen, indem man einen Knopf für Extra-Power auf seinem Lenkrad drückt.»