Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Max Verstappen: «Du musst dich immer wieder beweisen»

Von Vanessa Georgoulas
Max Verstappen: «Ein Sieg hilft dir natürlich sehr, dich im Team zu behaupten»

Max Verstappen: «Ein Sieg hilft dir natürlich sehr, dich im Team zu behaupten»

Das Red Bull Racing-Duo Max Verstappen und Daniel Ricciardo blickt im gegenseitigen Interview auf die Saison 2016 zurück und verrät, welches die persönlichen Highlights und Tiefpunkte in diesem Jahr waren.

Die Formel-1-Saison 2016 geht mit dem 21. WM-Lauf in der Wüste von Abu Dhabi an diesem Wochenende zu Ende, und die GP-Piloten nutzten die Tage vor dem letzten Kräftemessen des Jahres, um einen Blick zurück zu werfen und Bilanz zu ziehen. So auch das Red Bull Racing-Duo Max Verstappen und Daniel Ricciardo, das sich im gegenseitigen Interview über die Höhepunkte und Tiefschläge des Jahres unterhält.

Den Anfang macht Ricciardo, der seinen jungen Teamkollegen nach dem Highlight der Saison befragt. «Das war definitiv der Grand Prix in Barcelona, denn ein Sieg ist immer etwas Spezielles. Ich hatte zwar einige gute Momente in diesem Jahr, aber der Spanien-GP ist schon etwas ganz Besonderes. Denn selbst wenn das Rennen der langweiligste GP der Welt sein sollte, ist es immer speziell, wenn man es als Sieger beendet», erklärt Verstappen.

Der Teenager spricht auch über seinen persönlichen Tiefpunkt: «Das war natürlich Monaco. Ich glaube, da stimmt mir jeder zu. In Monte Carlo lief es in den letzten beiden Jahren jeweils nicht gut – ich hatte da meine beiden schlechtesten Rennwochenenden der letzten beiden Jahre. Aber ich mag die Strecke, sie ist sehr speziell und eine Riesenherausforderung. Sie ist speziell, sehr grosse Herausforderung. Im Qualifying weisst du nach deiner schnellen Runde: Wow, das war wirklich am Limit – und in meinem Fall war das sogar darüber hinaus.»

Auch Ricciardo erlebte in Monte Carlo eine grosse Enttäuschung. Der fröhliche Lockenkopf holte sich am Samstag die erste Pole-Position seiner GP-Karriere, woran er sich gerne zurückerinnert: «Wie du selbst hatte auch ich einige ziemlich gute Momente in diesem Jahr. Aber ich hatte zuvor noch nie die Pole für einen GP geholt. Und dass mir das in Monte Carlo gelungen ist, macht das Ganze noch spezieller. Das war ein grosses Highlight.»

Doch im Rennen musste der 27-Jährige eine bittere Pille schlucken. Der sicher geglaubte Sieg wurde durch einen Boxenstopp-Patzer seines Teams verschenkt. Ricciardo erzählt: «Für uns als Team war dies wohl der Tiefpunkt der Saison. Aber ich hatte nicht das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben, deshalb würde ich das auch nicht als meinen persönlichen Tiefpunkt bezeichnen. Andererseits fällt mir dazu auch keiner Ein – ich hatte nur gute Momente. Aber Monte Carlo war schon schwierig.»

Und der Rennfahrer aus Perth gesteht: « Ich fand das Wochenende persönlich trotzdem grossartig, aber das Ergebnis am Ende war einfach bitter. Es war auch das erste Mal, dass ich nicht am Debriefing des Teams teilgenommen habe. Da bin ich normalerweise immer dabei – aber ich wusste, dass es das Beste für mich war, nach Haus zu gehen und eine Weile mit niemandem zu reden. Auch, weil mein Zuhause keinen Kilometer weit von der Rennstrecke entfernt war.»

Der erhoffte GP-Sieg kam erst in Malaysia. «Das war schon auch ein Highlight, auch wenn das jetzt masslos ist, wenn ich zwei Höhepunkte der Saison benenne, aber es war etwas ganz Besonderes, wieder ganz oben auf dem Podesttreppchen zu stehen. Wie du schon sagtest, ein Sieg ist immer etwas Spezielles», betont Ricciardo.

Und Verstappen weiss: «Ein Sieg hilft dir natürlich sehr, dich im Team zu behaupten, auch wenn du dich natürlich immer wieder aufs Neue beweisen musst. Aber es war natürlich ein guter Start in die Red Bull Racing-Ära. Ich war sehr erleichtert, als ich ins Ziel kam, denn ich hatte damit nicht nur dem Team gezeigt, dass ich ein Formel-1-Rennen gewinnen kann, ich habe mir das auch selbst bewiesen. Vorher kann man noch so schnell sein, aber man hat halt eben noch nie einen Sieg geholt.»

«Ich weiss, was du meinst», stimmt ihm Ricciardo zu. «So ging es mir in Kanada auch. Du glaubst an dich und dass du es schaffen kannst, aber bevor du die Ziellinie nicht wirklich einmal als Erster gekreuzt hast, ist da dieser Riesendruck. Sobald du ins Ziel kommt, fällt da eine riesengrosse Last von deinen Schultern.»

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