Wegen Rosberg: Massa im Williams, Bottas im Mercedes
Felipe Massa dürfte auch weiterhin in diesen Farben zu sehen sein
Mercedes-Benz hat versprochen: Bis zum Beginn des Jahres 2017 werde nichts über den Nachfolger von Nico Rosberg verlautbart. Aber wenn Mercedes-Benz schweigt, muss das nicht auch für Williams gelten.
Gemäss unseren Informationen ist die Entscheidung gefallen: Felipe Massa tritt von seinem Rücktritt zurück und wird auch 2017 für Williams fahren, an der Seite des 18jährigen Lance Stroll.
Damit wird der Weg frei für den 27jährigen Finnen Valtteri Bottas, um von Williams zu Mercedes-Benz an die Seite von Lewis Hamilton zu ziehen. Mercedes-Teamchef Toto Wolff wird laut Aussagen von Niki Lauda sein Mandat als Co-Manager von Bottas niederlegen.
Unklar ist derzeit, wann das alles offiziell bestätigt wird. Es verdichten sich auch Gerüchte, dass Mercedes-Technikchef Paddy Lowe Teil dieser komplexen Lösung ist. Den Engländer zieht es zurück zu Williams, Mercedes zeigte sich offenbar verhandlungsbereit – denn Williams-Technikchef Pat Symonds ist am Dienstag von seinem Posten zurückgetreten.
Für Juliana Cerasoli ist die jüngste Entwicklung keine Überraschung, auch SPEEDWEEK.com-Leser wussten seit Montagabend, was passieren würde. Die Brasilianerin begleitet Massa als Journalistin um die ganze Welt. Sie sagt: «In verschiedenen Interviews hat Felipe immer wieder betont, einer der zahlreichen Gründe für seinen Rücktritt sei, dass er keine aussichtsreichen Möglichkeiten mehr habe. Sobald ihm klar war, dass wegen Lance Stroll bei Williams kein Platz mehr für ihn ist, befasste er sich ernsthaft mit dem Rücktritt. Klar schmeichelte es ihm, wenn ihm Williams nun sagte – wir brauchen dich.»
«Gewiss spielt auch das Geld eine Rolle. Massa ist natürlich kein armer Mann, aber Felipe weiss genau, dass er in keiner anderen Motorsportklasse sechs Millionen Euro pro Jahr verdient.»
«Mir war von Anfang an klar, dass Felipe dem Angebot sehr aufgeschlossen gegenüberstehen würde. Das Techniker-Team von Williams hat ihn um seine Rückkehr gebeten, die Offerte ist verlockend genug, Williams gingen die Optionen aus.»
«Der entscheidende Punkt für mich ist: Felipe hörte am Ende der Saison 2016 nicht auf, weil er nicht mehr fahren wollte oder das Gefühl hatte, er könne nicht mehr mithalten. Er hörte auf, weil er keine Aussichten auf ein gutes Auto mehr hatte. Mit dem Rücktritt von Nico Rosberg hat sich das geändert.»
Auch andere sind überzeugt, dass alles so kommen wird: Red-Bull-Rennchef Dr. Helmut Marko sagte am Montagabend in der Sendung «Sport und Talk im Hangar-7» Niki Lauda, dem Aufsichtsrats-Chef des Mercedes-Rennstalls, auf den Kopf zu: «Ihr nehmt ja den Valtteri Bottas.»
Bottas im Mercedes, das wird auch bedeuten: Für Pascal Wehrlein wird kein Platz sein, in aller Wahrscheinlichkeit fährt der Sigmaringer 2017 an der Seite von Marcus Ericsson für Sauber.
Die letzten freien Plätze werden dann zwei Cockpits bei Manor Racing sein.