Lewis Hamilton: «Ich habe niemanden gefährdet»
TIME ist das vielleicht berühmteste Nachrichtenmagazin der Welt. Seit März 1923 wir es angeboten, jede Woche lesen es rund um den Globus mehr als fünf Millionen Menschen. Wer es auf die Titelseite schafft, gehört zu den Schwergewichtlern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Show-Geschäft und Sport.
Nur eine Handvoll Rennfahrer haben es auf den TIME-Titel geschafft: Jim Clark, Dale Earnhardt, Michael Schumacher – und nun Lewis Hamilton.
In der Geschichte aus der Feder von Sean Gregory spricht der dreifache Formel-1-Champion über seinen Aufstieg, den Grand-Prix-Sport im Allgemeinen und über die schwer verdauliche Niederlage gegen Nico Rosberg beim WM-Finale von Abu Dhabi im Besonderen.
Lewis sagt: «So viele Leute, die ich in Amerika treffe, fragen mich – was ist Formel 1?» Der Engländer denkt dann jeweils: «Wie bitte? Lebst du in einer Schuhschachtel? Hast du nicht wenigstens einmal davon gehört?»
TIME bezeichnet nicht nur das Medien-Unternehmen Liberty als elementar für die Entwicklung der Formel 1 in den USA, sondern auch Lewis Hamilton: Weil er eine weltweite Anziehungskraft verströmt wie kein anderer Fahrer und weil er in den sozialen Netzwerken aktiver ist als der Rest des Formel-1-Startfelds.
So sagt Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner: «Er ist ein Botschafter der Formel 1. Er bringt die Formel 1 an Orte, wo du unseren Sport sonst nicht wahrnehmen würdest, ganz besonders in den USA.»
Nach einem längeren Interview im Rahmen des USA-GP auf dem Circuit of the Americas in Texas führte TIME das Interview per Telefon weiter, nach der WM-Entscheidung von Abu Dhabi.
Hamilton gibt zu: «Einige Wochen lang war der Verlust des Titels schmerzhaft. Aber das ist auch die Zeit im Jahr, in welcher du versuchst, das Negative hinter dir zu lassen und das Positive in die folgende Saison mitzunehmen.»
«Eine Aufgabe des Rennstalls besteht darin, beiden Piloten identische Möglichkeiten zu bieten. Und leider hatte ich nicht die gleichen Möglichkeiten, denn wir hatten auf unserer Seite der Box einige Defekte, die es drüben nicht gab. Ich musste das Beste aus meiner Situation machen und bereue nichts. Ich habe (in Abu Dhabi, M.B.) niemanden in Gefahr gebracht. Ich würde alles nochmals so machen. Ich bin da draussen, um zu kämpfen.»
«Ich wollte diesen dritten Titel in Serie mit jeder Zelle meines Körpers. Und als ich ihn schliesslich verlor, verdoppelte das nur mein Verlangen, mir den Titel 2017 zurückzuholen.»