Felipe Massa über Rückkehr: «Habe nichts zu sagen»
Felipe Massa wird in aller Wahrscheinlichkeit wieder einsteigen
Für Red-Bull-Rennchef Dr. Helmut Marko ist alles klar: «Ihr fahrt mit dem Valtteri Bottas», hat der Grazer dem anderen ServusTV-Gast Niki Lauda im Salzburger Hangar-7 vor laufenden Kameras gesagt. Lauda, Aufsichtsrats-Chef des Mercedes-Rennstalls, sprach davon, dass es noch bis Ende Januar dauern könnte, um die Rosberg-Nachfolge zu regeln.
Die Weichen waren längst gestellt: Um Valtteri Bottas von Williams zu Mercedes ziehen zu lassen, musste Claire Williams eine Alternative haben, und die heisst Felipe Massa.
Unsere Kollegen von Globo Esporte haben den 250fachen GP-Teilnehmer zuhause in Brasilien erreicht. Felipe am Telefon: «Ich habe derzeit nichts zu sagen. Alles, was bislang verbreitet wurde, das ist nicht offiziell. Ich beteilige mich nicht an Spekulationen.»
Das trifft auch auf Williams zu: Der Traditionsrennstall aus Grove schweigt sich zur Rückkehr von Felipe Massa bislang aus. Bestätigt ist lediglich, dass Pat Symonds nicht mehr Technikchef von Williams ist.
Für den langjährigen GP-Berichterstatter Livio Oricchio ist hingegen seit Tagen klar, was passieren würde. Er sagt über seinen brasilianischen Landsmann Massa: «Eine Überraschung wäre das für mich nicht, denn es gibt mehr Gründe für eine Rückkehr als beim Rücktritt zu bleiben. Kern seines Rücktritts in Monza war doch die Tatsache, dass Felipe keine Aussicht mehr auf ein gutes Auto hatte. Er wollte gar nie aufhören.»
Aber anfangs September schienen alle guten Fahrzeuge belegt zu sein: Es gab noch keine Lücke bei Force India, von wo Nico Hülkenberg zu Renault ziehen sollte, das Interesse der Franzosen an Felipe hielt sich in Grenzen, nachdem Felipes langjähriger Manager Nicolas Todt die Antennen ausgefahren hatte, der Rücktritt von Nico Rosberg war noch in weiter Ferne.
Livio Oricchio weiter: «Nicolas Todt hat Felipe dann klargemacht, wie sich die Situation präsentiert. Massa wusste: Er hat fast fünfzehn Jahre Formel 1 hinter sich, er durfte acht Jahre lang Werksfahrer von Ferrari sein, er wäre um ein Haar Weltmeister geworden, er hat elf Rennen gewonnen, das ist weitaus mehr, als die meisten Grand-Prix-Rennfahrer in ihrer Karriere erreichen. Er hat auch finanziell ausgesorgt. Aus diesem Gründen war er mit sich im Reinen, was den Rücktritt angeht.»
«Aber alles hat sich nach dem Rosberg-Rücktritt geändert. Williams bestellte ihn ins Werk und hat ihm klargemacht, wie dringend das Team ihn brauche. Und sie haben ihm auch gesagt, was mit Toto Wolff und Valtteri Bottas läuft. Massa reiste mit einer konkreten Offerte in die Winterferien. Als ich davon erfuhr, dachte ich – es würde mich schon sehr überraschen, wenn Felipe das ausschlägt.»