Ross Brawn: «Auch Michael Schumachers Familie litt»
Ross Brawn: «Wenn du einen Fahrer wie Michael erlebst, der sich derart dem Erfolg verschrieben hat, dann wirst du von seinem Enthusiasmus mitgerissen»
Auch vier Jahre nach dem zweiten GP-Rücktritt und drei Jahre nach dem schweren Ski-Unfall von Michael Schumacher ist das Erbe des Rekord-Weltmeisters in der Formel 1 noch deutlich spürbar. Davon ist der ehemalige Ferrari- und Mercedes-Technikchef Ross Brawn überzeugt. In einem Interview mit CNN erklärt der frühere Wegbegleiter von Michael Schumacher: «Michael hat ganz sicher zur Organisation und Struktur beigetragen, die zum Mercedes-Erfolg geführt hat.»
Der 62-jährige Ingenieur betont: «Michael trug bei Ferrari entscheidend zum Erfolg bei und auch während seiner Mercedes-Zeit ging er mit dem gleichen Ansatz ans Werk.» Vor allem die Fähigkeit des 47-Jährigen, sich ganz auf den Erfolg zu fokussieren, habe jedes einzelne Teammitglied beeinflusst, verrät der Brite.
Als Schumachers grösste Stärke bezeichnet Brawn denn auch diese mitreissende Konzentration auf den Erfolg der Truppe, die Schumacher ausmachte: «Wenn du einen Fahrer wie Michael erlebst, der sich derart dem Erfolg verschrieben hat, dann wirst du von seinem Enthusiasmus mitgerissen. Du weisst, dass du ihn nicht enttäuschen willst, und so geht es jedem Einzelnen im Team. Sein Erfolgshunger hat die Leute motiviert.»
«Alleine seine Präsenz sorgte dafür, dass man ihm in seinem Ehrgeiz nacheiferte. Er hat mir in dieser Hinsicht eine wichtige Lektion erteilt und mir gezeigt, wie man für die richtige Atmosphäre in einer Mannschaft sorgt. Mit seinem Wissen und seiner Reife war er ein unverzichtbarer Teil der ganzen Mannschaft. Deshalb hat er mit seiner Leistung entscheidend zum Mercedes-Erfolg beigetragen.»
Brawn verpasst es auch nicht, die Stärke der Familie des erfolgreichsten GP-Piloten der Geschichte zu erwähnen. Er mahnt: «Michaels Unfall liess nicht nur ihn selbst leiden, die ganze Schumacher-Familie litt.» Und er betont: «Wie stark die Familie und Corinna sind, zeigt sich in den Leistungen seiner Kinder.»