MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Adrian Newey: «DRS-Manöver sind nie denkwürdig»

Von Vanessa Georgoulas
Adrian Newey: «Wir erinnern uns doch am liebsten an die mutigen Manöver»

Adrian Newey: «Wir erinnern uns doch am liebsten an die mutigen Manöver»

Formel-1-Konstrukteur Adrian Newey fürchtet, dass sich die neuen Regeln negativ auf das Spektakel auf der Strecke auswirken werden. Und er kritisiert auch jene Überholmanöver, bei denen das DRS zum Einsatz kommt.

Wenn es um die Aerodynamik von Formel-1-Autos geht, kommt man an einem Namen nicht vorbei: Adrian Newey gehört zu den erfolgreichsten Konstrukteuren in der Geschichte der Königsklasse. Seine Autos fuhren bereits 20 WM-Titel ein.

Und auch wenn sich der Brite mittlerweile nicht mehr ausschliesslich der Konstruktion von GP-Rennern widmet, beschäftigt er sich natürlich immer noch intensiv mit dem Regelwerk der Formel 1. Schliesslich hat sich das Aerodynamik-Genie im vergangenen Jahr zu 50 Prozent der Konstruktion des 2017er-Renners von Red Bull Racing gewidmet, wie Teamchef Christian Horner schon vor Monaten verriet.

Entsprechend genau hat Newey auch die umfassenden Regeländerungen, die für dieses Jahr beschlossen wurden, unter die Lupe genommen. Und der 58-Jährige gesteht: «Ich habe da gemischte Gefühle.» Er erklärt: «Weil die Piloten nun mit mehr Abtrieb unterwegs sind, können sie schnelle Kurven wie die Copse in Silverstone jetzt Vollgas durchfahren. So verkommt so manche Kurve zu einer leichten Biege in einer Geraden. Das sind dann keine echten schnellen Kurven mehr.»

«Es wird anstrengender, die Autos zu bewegen, was ich positiv finde. Die Fahrer setzten denn auch alles daran, um ihre Nacken zu stärken», schildert Newey weiter, und schimpft: «Allerdings ist es besorgniserregend, welche Auswirkung die neuen Regeln auf die Überholmöglichkeiten haben könnten.»

«Natürlich kann man mit Überholhilfen wie DRS dagegenwirken, aber meiner Meinung nach sind jene Überholvorgänge, die mittels eines flachgestellten Heckflügels gelingen, nicht gerade spektakulär. Sie sind nie denkwürdig», erklärt Newey. «Wir erinnern uns doch am liebsten an die mutigen Manöver, etwa an jenes von Mark Webber an Fernando Alonso 2011 Eingangs der Eau Rouge. Es war ein sehr mutiges und exakt ausgeführtes Überholmanöver. Schade war nur, dass Fernando auf der folgenden Geraden gleich wieder vorbeiziehen konnte, weil er den Heckflügel flachstellen durfte.»

«Es ist eine alte Frage, ob die Autos viel Abtrieb haben sollten – auch auf die Gefahr hin, dass die Show auf der Strecke leidet – oder ob wir einfach alle Flügel und Aero-Teile abschaffen und dahin zurückkehren sollen, wo wir früher waren. Aber wenn man zu viel Abtrieb wegnimmt, sehen die Autos langsam aus. Man schaue sich zum Beispiel nur einmal einen Tourenwagen an, der alleine auf der Piste Gas gibt. Das sieht nicht sehr spannend aus. Die Autos müssen also schnell sein – auch weil im TV alles sehr viel langsamer aussieht.»

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