Valtteri Bottas bei Mercedes: «Ich platze vor Stolz!»
Toto Wolff und Valtteri Bottas bei der Vertragsunterzeichnung
Valtteri Bottas hat seine Antrittsrede bei Mercedes-Benz gehalten: Der Finne erklärte unter grossem Applaus der Belegschaft in Brackley, wie sehr er diese Chance schätze und dass er sich für alle Angestellten unheimlich ins Zeug legen werde.
Der 27jährige Finne, Nachfolger von Weltmeister Nico Rosberg: «Ich danke Mercedes-Teamchef Toto Wolff für diese fabelhafte Chance. Ich habe alles Vertrauen der Welt in jeden von Ihnen, dass ich einen erstklassigen Rennwagen erhalten werde.»
«Mein unmittelbares Ziel besteht darin, mich gut einzuarbeiten und alle kennenzulernen. Dann will ich in Australien so viele Punkte als möglich erobern. Ich garantiere allen hier, dass ich mich für das Team Tag und Nacht einsetzen werde. Ich durfte bei Williams neun Podestränge erreichen, nun will ich endlich meinen ersten Sieg holen.»
«Ich glaube, ich bilde mit Lewis Hamilton 2017 ein starkes Duo. Ich respektiere ihn sehr, er ist eine prima Messlatte für mich. Ich bin davon überzeugt, dass wir gut zusammenarbeiten und das Team vorwärts bringen werden. Mein Ziel als Pilot bleibt dabei das Gleiche: Ich fahre hart, aber ich fahre fair.»
Als er heute seine neuen Teamkollegen in der Fabrik kennenlernte, gab sich Valtteri vorsichtig optimistisch. «Das sind sehr aufregende Zeiten für mich. Ich glaube, dass es eine Weile dauern wird, bis ich realisiert habe, dass dies wirklich passiert. Für mich geht definitiv wieder ein Traum in Erfüllung, für ein weiteres Team mit solch einer grossartigen Geschichte fahren zu dürfen – ganz besonders mit Blick auf die vergangenen Jahre, die äußerst beeindruckend verliefen. Ich bin unglaublich stolz darauf, nun ein Teil dessen sein zu dürfen, und möchte mich bei allen bei Mercedes dafür bedanken, dass sie Vertrauen in meine Fähigkeiten setzen und mir diese Chance ermöglichen.»
«Ich wurde bislang von allen sehr herzlich willkommen geheissen. Selbstverständlich muss ich noch viel mehr Leute kennenlernen und mir viele neue Gesichter merken. Aber für den Anfang fühlte sich alles sehr gut an. Ich bin von den Einrichtungen richtig beeindruckt und freue mich darauf, alle besser kennenzulernen. Ich sammelte meine ersten Erfahrungen mit Mercedes-Power 2009 in der Formel 3 und natürlich kenne ich die Power Unit gut aus den vergangenen drei Jahren mit Williams. Es gibt aber noch viel Neues über das Auto sowie die Arbeitsweise des Teams im Werk, bei den Testfahrten und an den Rennwochenenden zu lernen.»
Teamchef Toto Wolff sagt vor der Belegschaft: «Ich bin davon überzeugt, dass Valtteri mit seiner direkten, bodenständigen Art prima zu uns passt.»
«Manchmal bringen unerwartete Umstände im Leben interessante Möglichkeiten mit sich. Nicos Entscheidung im Dezember war eine riesige Überraschung und ganz gewiss eine herausfordernde Situation, der sich das Team stellen musste. Aber wer den Sturm übersteht, geht gestärkt hervor. Deshalb sehen wir darin eine weitere Gelegenheit für das Team, zu wachsen.»
«Valtteri ist wie gesagt ein erdverbundener Junge: Er ist überhaupt nicht abgehoben, unkompliziert und voll konzentriert. Er ist ziemlich finnisch halt, und er passt perfekt zu uns. Er blickt auf eine beeindruckende Bilanz in den Nachwuchsserien sowie neun Podestplätze in der Formel 1 zurück. Aber nun ist die Zeit für die nächste Stufe gekommen. Jetzt werden wir sehen, ob er mit der Herausforderung wachsen und um Rennsiege sowie Weltmeisterschaften mitkämpfen kann. Wir wissen, dass wir uns mit Blick auf die Vorbereitung für die neue Saison bereits im Hintertreffen befinden. Deshalb erwartet uns ein anstrengendes Programm, um ihn in das Team zu integrieren. Eins ist aber sicher: Wie ich Valtteri kenne, wird er alles geben.»
Die Dimension der bevorstehenden Herausforderung darf dabei nicht unterschätzt werden. Das neue Aerodynamik-Reglement bedeutet einen Neuanfang für das gesamte Feld und es besteht eine große Ungewissheit darüber, welches Team sich am Ende durchsetzen wird. Valtteri startet in diesem Jahr an der Seite des wohl schnellsten Teamkollegen in der Formel 1: Lewis Hamilton. Es verbleiben jedoch nur noch 70 Tage, bis die roten Ampeln beim Start zum Großen Preis von Australien in Melbourne erlöschen.
«Wir haben vollstes Vertrauen in Valtteris Fähigkeiten. Das ist einer der Gründe dafür, warum wir ihn in diesem Winter überhaupt in Betracht gezogen haben», fuhr Toto fort. «In den kommenden Wochen erwartet uns viel Arbeit, um Valtteri so gut wie möglich zu integrieren, damit er das Team und das Auto verstehen lernt. Aber das ist eine spannende Aufgabe, die uns frischen Schwung und eine neue Dynamik zwischen den Fahrern bescheren wird. Und selbstverständlich arbeiten wir hart daran, Lewis und Valtteri ein Auto zu geben, mit dem sie ihren Job erledigen können.»
Der Wechsel von Valtteri zu Mercedes komplettiert ein grosses Gesamtbild. Dazu gehören auch die heutigen Bekanntgaben von Pascal Wehrleins Verpflichtung durch Sauber für die Saison 2017 und die Rückkehr von Felipe Massa zu Williams. Damit fanden die letzten Puzzle-Teile einer komplexen Verhandlungskette für dieses Jahr ihren Platz. Möglich wurde all dies durch die positive Arbeitsbeziehung zwischen den beteiligten Teams.
«Im Namen von Mercedes möchte ich Williams für ihre Kooperation danken, die Valtteri diesen Wechsel ermöglicht. Gleichzeitig gilt mein Dank Monisha und Sauber für ihre Geduld während der zurückliegenden Wochen», sagte Toto abschliessend. «Das war ein aufregender Tag auf dem Fahrermarkt und ich freue mich, dass Pascal für Sauber starten wird und dort seine Entwicklung in der F1 fortsetzen darf. Er hatte eine gute erste Saison mit Manor und wir glauben, dass dies der richtige Weg für ihn ist. Da Esteban für Force India an den Start geht, ist es für uns besonders erfreulich, dass unsere beiden Nachwuchsfahrer sich in diesem Jahr neuen Herausforderungen in der F1 stellen können. Wir werden ihre Entwicklung genau verfolgen und ich bin davon überzeugt, dass uns eine spannende Saison erwartet.»
Seinen ersten Auftritt in dieser Funktion hat er morgen Dienstag in Genf, wo er gemeinsam mit seinem ehemaligen Teamkollegen Lewis Hamilton im Namen von Teampartner IWC Schaffhausen auf der Uhrenmesse SIHH auftritt.