Jacques Villeneuve: Mick Schumacher in Formel 1? Irre
Nach zwei Jahren in der Formel 4 steigt der 17jährige Mick – Sohn des fünffachen Ferrari-Weltmeisters Michael Schumacher – 2017 in die Formel 3 auf. Viele Augen sind auf ihn gerichtet. Auch jene des 45jährigen Massimo Rivola, dem Leiter des Nachwuchsförderprogramms von Ferrari, der so genannten Ferrari-Akademie. Der Italiener sagte gegenüber der Gazzetta dello Sport: «Klar verfolgen wir seine Entwicklung aufmerksam. 2017 erhalten wir einen ausgezeichneten Vergleich, weil Mick beim Rennstall Prema an der Seite unseres Zhou Guanyu fährt. Letztlich liegt es an Mick zu entscheiden, was er will. Er ist weder an das Programm von Mercedes gebunden, noch an jenes von Red Bull. Wenn er den Wunsch verspürt, in die Akademie zu kommen, dann ist der rote Teppich bei uns gewissermassen ausgerollt.»
«Mick macht auf mich einen wohlerzogenen, geerdeten Eindruck. Ich kann den Eltern zu einer solchen Erziehung nur gratulieren. Auf ihm lastet ein enormer Druck durch die grosse Medienaufmerksamkeit, aber ich finde, er geht bislang damit hervorragend um.»
Einer der grössten Rivalen von Micks Vater Michael Schumacher, der Kanadier Jacques Villeneuve, hat sich der britischen Sky gegenüber geäussert, was der Schritt Formel 1 für den jungen Mick bedeuten würde. Der elffache GP-Sieger sagt: «Mick Schumacher in der Formel 1 – das wäre irre. Wir reden hier von einer ganz anderen Epoche, das ist nicht mit der Zeit zu vergleichen, als ich den Sport einstieg. Allein die ganzen sozialen Medien und die Marketing-Seite dahinter sind unfassbar, das scheint mir zehn Mal so viel Arbeit zu sein wie das reine Fahren an sich.»
«Es wäre ganz hart für ihn, vor allem deswegen, weil sein Vater so unglaublich erfolgreich gewesen ist, und das ist noch nicht allzu lange her. Auf dem jungen Schumacher würde sehr viel Druck lasten. Aber ich glaube, wenn er das mental stemmt, dann gehen für ihn viele Türen auf.»
Mick selber hat erklärt, die Formel 1 sei sein Ziel. Villeneuve weiter: «Wenn das wirklich seine Leidenschaft ist, dann soll er ihr nachgehen. Aber ihm muss klar sein, dass sich ihm Hürden in den Weg stellen werden. Ich habe gesagt, dass sich ihm Türen öffnen werden. Aber diese Türen können auch sehr schnell wieder zufallen. Die Medien und die Fans werden ihn als erfahrenen Piloten wahrnehmen, selbst wenn er dies noch nicht ist. Das bedeutet einen grossen Unterschied.»