Kein Geld vom Staat: Unternehmen sichern Russland-GP
Die Gebühren für den Russland-GP bezahlen private Investoren
Obwohl Russlands Präsident Vladimir Putin den Grand Prix in Sotschi seit dessen ersten Austragung 2014 jedes Jahr besucht hat, liegt die Zukunft des Formel-1-WM-Laufs an der Schwarzmeer-Küste nun in den Händen von privaten Geldgebern. Die staatliche Unterstützung des Rennens wurde gestrichen, wie die russische Nachrichtenagentur «Rambler» berichtet.
Künftig müssen deshalb private Mittel aufgebracht werden, um die jährliche Ausrichtungsgebühr zu decken. Wie Russlands Vize-Präsident Dmitri Kozak bestätigt, handelt es sich um eine ganze Gruppe von Investoren, zu der auch der russische Mineralöl-Konzern «Lukoil», das Finanzinstitut «VTB» und der Aluminium-Riese «Rusal» gehören. «Es ist eine ganze Reihe von Investoren, insgesamt sind es etwa zehn private Geldgeber, die das Ganze finanzieren.»
Der Vertrag über die GP-Ausrichtung, der bis 2020 weiterläuft, wurde noch vom früheren Formel-1-Oberhaupt Bernie Ecclestone ausgehandelt. Der Brite pflegt eine Freundschaft zum russischen Präsidenten, der sich bisher immer als Unterstützer des GP im eigenen Land präsentiert hat.
In den vergangenen Jahren träumten die GP-Organisatoren von Sotschi noch von einem Nachtrennen, um den Verbleib im WM-Kalender über 2020 hinaus zu sichern. Alexander Saurin, Vize-Gouverneur der Region Krasnodar, in der die Strecke liegt, erklärte im Rahmen des Russland-GP 2015 auch: «Unser nächster Schritt wird die Verlängerung des Formel-1-Vertrags sein.»
Und Ecclestone hatte im vergangenen Jahr betont: «Russland ist ein wichtiges Land und wir werden so lange hier fahren, wie es Herr Putin will. Vergesst Verträge, solange er einen WM-Lauf will, wird der Russland-GP bleiben.»
Da der 86-jährige Brite mittlerweile entmachtet worden ist, müssen die Organisatoren des WM-Laufs von Sotschi nun die neuen F1-Grossaktionäre von Liberty Media überzeugen, wenn sie auch nach 2020 Teil der Formel-1-WM bleiben wollen.