Niki Lauda: Das ist die Schlüsselfigur bei Ferrari
Niki Lauda
Ferrari ist endlich wieder in der Spur. Man kann wieder auf Augenhöhe mit Mercedes kämpfen, sagte Teamchef Maurizio Arrivabene erleichtert. Präsident Sergio Marchionne ist ebenfalls zufrieden, auch wenn die aktuelle Form von Kimi Räikkönen dem Boss Magenschmerzen bereitet.
Und Sebastian Vettel? Der viermalige Weltmeister ist mit seiner «Gina» glücklich wie lange nicht und belegt gemeinsam mit Lewis Hamilton Platz eins der Gesamtwertung.
Aus dem letztjährigen Ackergaul ist wieder ein Rennpferd geworden. Und wer hat’s erfunden? Richtig, die Schweizer. Denn für Niki Lauda ist der neuen Technikchef der Schlüssel zu dem Erfolg der Scuderia.
«Ferrari funktioniert jetzt, weil jetzt ein Schweizer da ist, der die Italiener organisiert, sie zum Arbeiten antreibt aber ihnen gleichzeitig die Freiheit lässt, ihre Vorstellungen und Ideen auszudrücken», sagte der Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzende «La Repubblica».
Dieser Schweizer ist Mattia Binotto, geboren am 3. November 1969 in Lausanne, Absolvent des Polytechnikums Lausanne für Mechanik, später weitere Ausbildung in Modena zum Fahrzeugingenieur, seit 1995 in Maranello tätig. Zunächst als Motorfachmann im Testteam, ab 1997 in der Rennmannschaft.
Im Zuge einiger Umstrukturierungen und der damit verbundenen Trennung von Technikchef James Allison übernahm Binotto im August 2016 dessen Posten. Was genau zu dem Wechsel führte, deutete Marchionne im vergangenen Dezember an, als er Kritik an Allison geübt hatte.
«Ich erkannte das Problem in mangelnder Weiterentwicklung. Daher die personelle Umstellung im Sommer. Mit der alten Struktur (unter dem früheren Technikchef James Allison, Anm.d.Red.) herrschte eine hierarchische Organisation, welche den Informationsfluss gehemmt hat. Mit Mattia Binotto gibt es mehr Transparenz.» Und mehr Erfolg, auch wenn sich der Ferrari beim damaligen Wechsel bereits in der Entwicklung befand.
Trotzdem: «Die Schlüsselfigur ist Binotto, kein Zweifel. Zumindest erscheint das von außen so», sagte dann jetzt auch Lauda, der eigentlich Red Bull als ersten Herausforderer erwartet hatte.
Die Pointe der Geschichte: Allison, mit dem man bei Ferrari offenbar nicht so zufrieden war, arbeitet inzwischen bei Mercedes. «Ich weiß nicht, was zwischen Marchionne und James passiert ist. Alles, was ich sagen kann, ist, dass ich sehr glücklich bin, dass er bei uns ist», sagte Lauda. Insiderwissen inklusive.