China-GP: So reagierte die FIA auf das Heli-Fiasko
Die chinesischen Formel-1-Fans bekamen am Freitag absolute Magerkost serviert: Ein Teil des ersten freien Trainings und das komplette zweite freie Training zum Grossen Preis von China fielen aus. Der Grund: Der Rettungs-Heli hätte nicht beim Zielkrankenhaus Huashan in Shanghai landen können.
Dieses Krankenhaus ist von der medizinischen Kommission der FIA als geeignetstes Spital eingestuft worden, weil in dieser 38 Kilometer von der Rennstrecke entfernten Anlage die beste neurochirurgische Abteilung zu finden ist.
Einen Verletzten mit der Ambulanz in den vorgeschriebenen, maximal 20 Minuten ins Spital zu bringen, erwies sich am Freitag als unmöglich, die FIA hatte nach dem ersten Training einen solchen Versuch durchgeführt. Mit ernüchterndem Ergebnis – die chronisch verstopften Strassen sind hier ein alltägliches Ärgernis.
Die FIA suchte daher eine Alternative fürs Rennen. Alain Chantegrat, der leitende Mediziner der FIA, und Formel-1-Rennarzt Ian Roberts schauten sich das Ruijin-Spital an. Vorteil: Dieses Krankenhaus liegt nur fünf Kilometer von der Strecke entfernt. Nachteil: Keine neurochirurgischen Fachkräfte.
Der FIA-Kompromiss für den Grossen Preis von China: Die Kopfverletzungsspezialisten von Huashan wurden nach Ruijin gebracht.
Zum Glück gab es im Rennen keine Verletzten. Nur ein Fahrer musste im Medical-Center an der Strecke vorbeischauen – Sauber-Pilot Antonio Giovinazzi nach seinem Crash. Es handelte sich um eine Routine-Untersuchung, der Italiener konnte das Pistenkrankenhaus bald wieder verlassen.
Für den China-GP 2018 wird aller Voraussicht nach von Anfang an mit Ruijin gearbeitet. Überdies wird die Transportsituation bei den anderen WM-Läufen unter die Lupe genommen. Eine so peinliche Darbietung wie am Freitag in Shanghai soll es nicht mehr geben.