Fernando Alonso (McLaren-Honda): Wieder Tiefschlag
Fernando Alonso
China ist ein Abziehbild von Australien – wie beim WM-Auftakt in Melbourne kämpfte McLaren-Honda-Star Fernando Alonso auch in Shanghai wie ein Löwe. In Australien hatte er sich auf Rang 10 gehalten, nun geigte der Weltmeister von 2005 und 2006 teilweise auf Platz 6 auf, von den heiklen Verhältnissen auf der feuchten Bahn profitierend, auf welcher der Power-Nachteil von Honda nicht so schwer wiegt.
Und dann wieder eine Ohrfeige: Ausfall, dieses Mal wegen defekter Antriebswelle.
Alonso liess sich nach dem Aus von den Fans auf der Haupttribüne feiern, dann gab er zu Protokoll: «Ich weiss, ich werde wie in Australien klingen, aber ich habe erneut eines meiner besten Rennen gefahren. Wir waren sogar teilweise auf Platz 6. Ich weiss nicht, wie ich so etwas unter normalen Umständen wiederholen soll.»
«Als die Bahn langsam abtrocknete, fielen wir zurück. Aber wir dürfen wirklich stolz darauf sein, was wir heute zeigen konnten. Links und rechts sind die Fahrer von der Bahn gekreiselt, die Verhältnisse waren schwierig.»
«Ich dachte vor dem Rennen: So etwas wie in Australien bekomme ich nicht so schnell wieder hin. Aber dann verlief das Rennen von China mindestens so gut. Klar haben wir mir die Verhältnisse dabei geholfen. Als die Gegner gleich reihenweise von der Bahn kreiselten, konnten wir kampflos Ränge gutmachen. Auf feuchter Strecke ist rohe Leistung eben nicht das Wichtigste, also konnten wir uns behaupten.»
Wenn die Antriebswelle gehalten hätte, auf welchem Rang wäre Fernando wohl ins Ziel gekommen? Alonso: «Ich schätze, wir hätten uns mit Pérez und Magnussen gebalgt, im Kampf um Rang 8. Das halte ich für realistisch.»
«Einige Szenen in diesem Rennen waren komplett unwirklich – etwa als Valtteri Bottas im Mercedes zwei oder drei Runden brauchte, um an mir vorbei zu kommen. Auf der Geraden ist er dann an mir vorbeigefahren, aber in der Runde danach konnte ich ihm folgen. Unglaublich!»
«Doch grundsätzlich hat sich unsere Situation nicht verändert. Wir lernen an den Rennwochenende Dinge, die andere Teams bei den Wintertests aussortieren. Es kommen ständig neue Probleme auf uns zu. Wenn wir die Standfestigkeit endlich in den Griff bekommen, besteht das nächste Ziel darin, Rennen zu Ende zu fahren. Wir bezahlen den Preis dafür, dass wir im Testwinter nicht vom Fleck gekommen sind.»