Marc Surer: «Honda für Sauber besser als Ferrari»
Die Farben stimmen schon mal: Das Rot und Weiss von Sauber, mit dem berühmten Schweizer Kreuz, verbündet sich mit den Nationalfarben von Japan, mit dem berühmten roten Punkt aus weissem Grund – Sauber fährt in der Formel 1 ab 2018 mit Honda-Power.
Der Basler Marc Surer, GP-Experte der deutschen Sky, findet: «Selbst wenn das vor dem Hintergrund der grossen Probleme von Honda in diesem Jahr seltsam klingt – das ist eine gute Sache für Sauber. Denn bei Ferrari waren sie nur zweiter Kunde hinter Haas, zumal mit einem Vorjahresmotor, künftig sind sie erster Kunde bei Honda, neben dem Werks-Team von McLaren, und dies mit einem aktuellen Motor. Sauber wird mehr Aufmerksamkeit erhalten und mehr Unterstützung, da bin ich mir ganz sicher.»
«Ich bin auch davon überzeugt, dass Sauber bei Honda bessere Konditionen erhalten wird als der Rennstall heute bei Ferrari hat. Denn Ferrari-Chef Sergio Marchionne hat immer betont, dass er den Entwicklungsaufwand für die 1,6-Liter-V6-Turbos über die Kunden abfedern will. Das ist bei Honda anders.»
Honda hat bestätigt: Sauber wird die komplette Kraftübertragung erhalten, will heissen, die Schweizer fahren ab 2018 mehr oder weniger mit dem gleichen Heck wie McLaren. Gemäss Marc Surer ist das voll im Trend: «Das war ja bislang auch nicht anders – heute fahren sie mit einem Heck von Ferrari. Das finde ich sinnvoll. Das wird bei anderen Teams auch so gemacht. Der Aufwand für eine eigene Getriebeabteilung ist extrem gross.»
«Sauber war immer für seine exzellenten Getriebe bekannt. Als dann BMW bei den Hinwilern einstieg, wollten die Münchner das Getriebe selber bauen. Die Situation ist für Sauber also nicht neu. Nach dem Rückzug von BMW kehrte Sauber zu Ferrari-Motoren zurück und übernahm den gesamten Antriebsstrang von Ferrari. Ich finde es gut, dass die weniger grossen Teams solche Komponenten übernehmen können.»
Werden wir früher oder später im Sauber einen japanischen Piloten erleben? Marc Surer meint: «Sagen wir es so – diese Wahrscheinlichkeit ist grösser als bei McLaren. Aus Sicht von Honda ist das naheliegend.»