Mark Webber: «Red Bull Racing nie unterschätzen»
Mark Webber
Red Bull Racing galt vor der Saison als möglicher, ernsthafter Herausforderer von Mercedes. Mit Max Verstappen und Daniel Ricciardo sitzen zwei potenzielle WM-Kandidaten in den Autos, die immerhin Red Bull Racing-Konstruktionsgenie Adrian Newey entwickelt hat.
Aber: Nach sechs Saisonrennen ist der WM-Zweite des Vorjahres in der Teamwertung noch hinter den neuen Ferrari-Spitzenreiter zurückgefallen. Nur noch dritte Kraft also, mit deutlichem Rückstand bereits. 99 Punkte sind es auf Ferrari, dazu ist Red Bull noch ohne Saisonsieg.
Der frühere Red-Bull-Pilot Mark Webber warnt allerdings davor, sein Ex-Team abzuschreiben, auch wenn die kommenden Strecken dem Boliden nicht entgegenkommen. «Montreal ist eine Power-Strecke, danach kommt mit Baku ebenfalls eine Power-Strecke. Weder der Motor noch das Chassis arbeiten für sie im Moment, also werden sie ein Problem werden», sagte Channel-4-Experte Webber der Daily Mail.
«Man sollte sie aber nie unterschätzen, denn die Abstände sind eng. Sie mögen nur drei Zehntelsekunden von der Spitze weg sein, allerdings sind das 20 Sekunden in einem ganzen Rennen. Aber wenn sie eine halbwegs ordentliche Menge PS bekommen würden, könnte sich ihre Saison noch einmal komplett umdrehen», sagte er. Der Renault-Motor hinkt den besten Motoren von Mercedes und Ferrari noch immer um mindestens 30 PS hinterher, ein Update kommt wohl erst im Juli.
Was weiterhin bleibt, ist die Vorbereitung auf die neue Saison. «Die Regeln werden 2018 gleich bleiben. Was immer sie also in diesem Jahr lernen wird ihnen in der kommenden Saison helfen. Und sie haben bereits ein halbes Auge darauf», so Webber.
«Sie waren immer phänomenal darin, die Autos zu retten. Aber in diesem Jahr war es knifflig, und mit diesem brutalen Kalender und der ganzen Action, die so schnell kommt, stehen sie vor einer großen Herausforderung. Es gibt keine Anleitung. Man kann keinen Freund anrufen. Man muss den Kopf runternehmen und arbeiten und Red Bull weiß das besser als jeder andere. Sie haben nun noch ein paar Monate vor sich und dann heißt es volle Umstellung auf das 2018er Auto», so Webber weiter.