Formel 1: Rätselhafter Sauber-Rückschritt in Monaco
Marcus Ericsson
Das Sauber-Team musste auf dem berühmten GP-Kurs von Monte Carlo gleich mehrere bittere Pillen schlucken. Da wäre einerseits der allzu optimistische Überholversuch von Jenson Button, der Pascal Wehrlein die Zielankunft kostete. Aber auch Teamkollege Marcus Ericsson schaffte es nicht über die ganze Distanz. Er krachte in der 64. von 78 Rennrunden in die Streckenbegrenzung, weil er hinter dem Safety-Car Schwierigkeiten mit den Brems- und Reifen-Temperaturen bekommen hatte.
Und was noch viel ärgerlicher war: Beide Sauber-Schützlinge waren das ganze Wochenende über nicht konkurrenzfähig. Dabei hatte Wehrlein in Barcelona noch die ersten Punkte für die Schweizer in diesem Jahr gesammelt. Dort wurde nur der erste Teil des grossen Weiterentwicklungspakets ans Auto geschraubt.
In Monaco kamen die restlichen Teile, die mitunter auch einen neuen Unterboden umfassten. Doch damit machte das Team aus Hinwil offenbar einen Rückschritt. Die Schweizer Renner waren die langsamsten im Feld. Und das bereitet dem Team natürlich Kopfzerbrechen. Auch die Piloten wundern sich, wie Marcus Ericsson den Kollegen von «Autosport» verrät. «Wir waren in Barcelona überrascht, derart konkurrenzfähig zu sein, da dort alle mit neuen Teilen ausrückte und wir nur den neuen Heckflügel dabei hatten.»
«In Monte Carlo kam dann der ganze Rest des Updates hinzu, mit dem neuen Unterboden und den neuen Flügelelementen und allem. Wir hatten nach Barcelona erwartet, damit gut im Mittelfeld zu liegen, aber wir waren generell eine Sekunde langsamer als der Langsamste im Mittelfeld», klagte der Schwede. «Wir haben das ganze Wochenende versucht, mit der Abstimmung in verschiedene Richtungen zu gehen, um etwas zu finden. : wenn man ein Update mitbringt, muss man die Feinabstimmung noch vornehmen. Das ist in Monaco aber alles andere als einfach.»
«Es wäre sehr hilfreich für uns gewesen, das Update schon in Barcelona zu haben, denn dann hätten wir das Set-up in Monaco auch ein bisschen besser hinbekommen, ist der Blondschopf überzeugt.
Auch Teamchefin Monisha Kaltenborn gestand unumwunden, dass die Formschwäche im Fürstentum «sehr überraschend» kam. «Wir hatten seit den freien Trainings Schwierigkeiten die Reifen zum Arbeiten zu bringen und konnten dies technisch nicht lösen. Wenn das Renntempo nicht da ist, hilft auch keine Strategie», erklärte sie. «Es ist eigenartig, dass unser Auto in Barcelona so gut ist und wir dann in Monaco diese Form erleben müssen.»