Formel 1: FIA-Urteil nach Crash in Baku

Jolyon Palmer: Qualifying-Teilnahme unwahrscheinlich

Von Vanessa Georgoulas
Renault-Pechvogel Jolyon Palmer wird das Abschlusstraining von Baku aller Voraussicht nach nicht bestreiten können. «Ich bezweifle sehr, dass wir es rechtzeitig schaffen werden», verrät Technikchef Bob Bell.

Nur sechs Minuten nach dem Start der letzten Trainingsstunde in Baku war die Session für Renault-Pilot Jolyon Palmer gelaufen. Der Brite musste seinen Formel-1-Renner mit brennendem Heck in der zweiten Kurve am Streckenrand abstellen. Die Streckenposten machten sich gleich daran, das Feuer zu löschen – und gingen dabei wohl etwas zu eifrig vor.

Denn durch die Löscharbeiten wurde so viel Schaum ins Heck des RS17 gepumpt, dass dabei auch Teile der Antriebseinheit den Dienst quittierten, die vorher noch zu retten gewesen wären. Die Franzosen machten sich gleich daran, den Schaden zu beheben.

Doch Technikchef Bob Bell gestand auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com: «Wir werden alles versuchen, um das Auto bis zum Qualifying wieder flott zu kriegen, aber ich bezweifle sehr, dass wir es rechtzeitig schaffen werden.»

Das Feuer ist nicht die erste bittere Pille, die Palmer in Aserbaidschan schlucken muss. Schon Tags zuvor setzte er sein Auto in der achten Kurve in die Mauer und verlor dadurch wertvolle Streckenzeit. Der 25-Jährige, der in der bisherigen Saison noch keine Punkte sammeln konnte, gerät immer stärker unter Druck. Dennoch hält die Renault-Teamleitung weiter zu ihm, wie Renault-Sport-Chef Cyril Abiteboul nach dem zweiten Training klarstellte.

«Die Situation ist ziemlich klar: Er hat einen Vertrag mit uns und wir sind entschlossen, ihm auf dem Weg aus der Krise beizustehen. Es durchlebt derzeit offensichtlich eine schwierige Phase. Es besteht kein Ultimatum, aber er muss natürlich die entsprechende Leistung zeigen – wie jedes andere Teammitglied auch», betonte der Franzose.

«Ich denke, es wird ihm helfen, wenn wir ihn etwas aus dem Scheinwerferlicht nehmen. Es gehört aber auch zum Job und ist Teil des Drucks, der auf jeden Formel-1-Piloten lastet. Damit muss er leben. Wir geben unser Bestes, um ihn zu schützen und ihm gleichzeitig klar zu machen, was wir von ihm erwarten», erklärte Abiteboul weiter.

Palmer selbst scheint angesichts der immer gleichen Fragen die Geduld langsam auszugehen. In einem Interview mit «BBC Five live» erklärte er auf die Frage, wie er es schaffe, in der Krise ruhig Blut zu bewahren: «Indem ich Interviews wie dieses vermeide.»

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