Sebastian Vettel (4.): «Suche keine Entschuldigungen»
Sebastian Vettel: «Ich mache mir nicht zu viele Sorgen»
Für Sebastian Vettel kam die rote Flagge im dritten Qualifying-Abschnitt, die Daniel Ricciardo ausgelöst hatte, im falschen Moment. Der WM-Leader hatte gerade die Box verlassen als die Ampel am Boxengassen-Ausgang auf Rot sprang. Der Ferrari-Star musste stehen bleiben und von seinem Team zurückgeschoben werden.
«Nein, sauer bin ich nicht, ich bin nur nicht ganz zufrieden», betonte der 29-Jährige im TV-Interview mit den Kollegen von RTL. «Ich denke, wir haben uns vielleicht etwas verzettelt, was die Strategie mit den Reifen zum Schluss angeht. Es war natürlich nicht ideal, dass ich genau dann rausgefahren bin, als die Ampel auf Rot schaltete – dadurch wurden die Reifen dann ziemlich kalt.»
Aber das war nicht der einzige Grund, warum Vettel mit seiner Bestzeit von 1:41,841 min letztlich 1,248 sec hinter der Bestmarke von Pole-Setter und WM-Kontrahent Lewis Hamilton blieb. «Ich war am Ende ganz alleine unterwegs und hatte keinen Windschatten, deswegen fiel der letzte Sektor dann nicht ganz so gut aus, wie er hätte sein können», erklärte der Deutsche, beeilte sich aber auch anzufügen: «Wir haben es nicht hinbekommen, auf einer schnellen Runde die Reifen richtig aufzuwärmen. Aber ich suche keine Entschuldigungen, wir hätten es letztlich hinbekommen müssen und leider hat es diesmal nicht geklappt.»
«Uns fehlte das entsprechende Tempo, unser Rückstand auf Mercedes war grösser als wir alle wohl erwartet hatten, denn vorher waren wir ziemlich nahe dran. Aber insgesamt haben die wohl etwas mehr aus dem Auto herausholen können und dadurch auch etwas mehr Selbstvertrauen getankt», analysierte Seb weiter, stellte aber auch gleich klar: «Ich glaube, mehr als der dritte Platz wäre heute sowieso nicht möglich gewesen.»
Der Ferrari-Star erklärte auch: «Ich mache mir nicht zu viele Sorgen. Natürlich ist es nicht ideal, dass wir nicht vorne stehen. Aber das darf man nicht überbewerten, den gerade auf einer Strecke wie dieser holt man ziemlich viel Zeit raus, wenn man mit seinem Auto Eins wird. Morgen erwartet uns auch ein langes Rennen, in dem unsere Pace gut sein sollte. Ich weiss nicht, was die anderen gemacht haben, aber ich glaube, wir waren am Freitag in den Longruns ganz schnell unterwegs.»
Auch dass er erneut in der zweiten Kurve den Notausgang nehmen musste, bereitet Vettel keine Kopfzerbrechen: «Gestern war es viel schlimmer, da war ich dort mehrere Male neben der Piste. Heute war es nur einmal. Man versucht natürlich einerseits, so spät wie möglich zu bremsen und den Speed mitzunehmen, aber wenn ein Rad steht, muss man schnell eine Entscheidung treffen. Das Risiko ist dann einfach zu gross, dass es am Ende der Kurve nicht mehr reicht.»