MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Toro Rosso: Carlos Sainz opfert sich für Daniil Kvyat

Von Andreas Reiners
Carlos Sainz

Carlos Sainz

Auch Toro Rosso konnte vom Chaos beim Baku-GP profitieren. Carlos Sainz fuhr in die Punkte, nachdem er nach Kurve eins bis auf den letzten Platz zurückgefallen war.

Bei dem ganzen Chaos rund um den Baku-GP ging eines unter: Für den ersten Zwischenfall hatte Toro Rosso gesorgt: Bereits in der ersten Kurve drehte sich Carlos Sainz und fiel aussichtslos zurück. So schien es zumindest. Dabei hatte sich der Spanier für das Team «geopfert». Denn: Er wich seinem Teamkollegen Daniil Kvyat aus, der sich verbremst hatte.

Sainz hatte zwei Möglichkeiten: Zuckt er am Lenkrad und dreht sich oder hält er drauf und riskiert so, dass beide Autos nach nur wenigen Metern raus sind? Für Sainz in dem Fall keine Frage. «Für das Team wäre das ein Desaster gewesen. Aber es war ein Opfer, das ich bringen musste», sagte Sainz, der daraufhin Letzter war.

Er wurde für seine gute Tat aber trotzdem belohnt. Mit Safety-Car-Phasen, Rennabbruch und Chaos. Und am Ende einem achten Platz. «Was für ein verrücktes Rennen. Ich bin aber ruhig geblieben, und ohne Fehler haben wir noch Platz acht geschafft. Ich muss zugeben, dass es schwierig war, fokussiert zu bleiben, bei so vielen Zwischenfällen. Aber ich bin mit dem Resultat sehr zufrieden», sagte Sainz.

Sein Teamkollege war trotz der Schutzaktion von Sainz weniger glücklich, er musste seinen Boliden in der neunten Runde abstellen. «Das Auto hat sich einfach abgeschaltet. Ich hatte keine Verbindung mit dem Team, kein Funk, nichts. Es gab keine Vorwarnung», so der Russe, der mit seinem Pech haderte.

«Es gab im Grunde Punkte für jeden, der ins Ziel gekommen ist. Von daher habe ich das Rennen mit einem schweren Herzen gesehen. Immer in solchen Rennen geht mein Auto aus oder ich bekomme Strafen», so Kvyat: «Wir kämpfen immer weiter und geben alles. Ich mache meinen Job. Ich hoffe, dass das Team die Zuverlässigkeitsprobleme in den Griff bekommt.»

Auch Teamchef Franz Tost trauerte der Chance hinterher, vor allem, da Williams sein Team von Platz fünf in der Konstrukteurswertung verdrängte, nachdem Rookie Lance Stroll auf das Podium fuhr. «Wir müssen jetzt zurückschlagen, aber ich bin zuversichtlich, dass wir früher oder später in dieser Position sein werden», sagte Tost.

 

 

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